Hamburg. Pasta, Asiatisch, Arabisch, Fisch oder klassische deutsche Küche. Das Abendblatt hat die Angebote getestet – für kleines Geld.

Unprätentiös deutsch: Ja, liebe Frauen, Salat gibt es hier auch: Grünes und anderes Gesundes auf sechs Metern Bar-Länge zum Selbereinpacken und Mitnehmen. Aber hin und wieder (oder ja, oft) hat Mann auch richtig Hunger. Kotelett! Schweinebraten! Labskaus! Bratkartoffeln! Sauerkraut! Für solche Gelüste nach altdeutscher Cholesterin-Kulinarik hat der Edeka-Supermarkt Struve ganz hinten links einen verschwiegenen Rückzugsort eingerichtet. Es gibt Stehtische, einige Sitzbänke und vor allem die Garantie zum Pappsattwerden. Fünf bis sechs Euro genügen, zum Beispiel für das Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelpüree (5,90 Euro). Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Frau oder Ihren Fitnesstrainer. Guten Appetit! (ku)

Edeka Struve, Großer Burstah 31, Mo–Fr 7.30–19 Uhr, Sa 8.30–16 Uhr


Asiatisch in Feinkultur:
Dort, wo heute das Restaurant mit Blick aufs Rathaus asiatische Küche anbietet, wickelte früher eine Bankfiliale ihre Geschäfte ab. Beim Red Chamber war erst der Name, dann die Inneneinrichtung – das in gediegenem Rot (und Braun) gehaltene Restaurant ist nicht etwa benannt nach den Möbeln, sondern nach dem „Traum der Roten Kammer“, einem der wichtigsten Romane der chinesischen Literatur. Inhaber Qiuyi Chen bietet mittags in der Regel vier oder fünf Hauptgänge unter zehn Euro an. Darunter: Kanton-Ente mit Sojasprossen und Reis oder Chicken Teriyaki mit der gleichen Beilage. Ex­trem lecker und satt machend ist seine Reisnudelsuppe, wahlweise mit Fischbrühe und Welsfilet oder mit Rinderbrühe und Rindfleisch, beides für 9,50 Euro. Sprossen, Pak Choi (ein mild schmeckender naher Verwandter des Chinakohls) und frisch gehackte Kräuter runden den Geschmack der Suppe ab. Wem das nicht an Schärfe genügt, für den gibt’s auch noch ein Schälchen mit Chilisauce. (lein)

Red Chamber, Schauenburger Straße 49, Tel. 040/37 50 20 20, Mo–Sa 12–24 Uhr, www.red-chamber.de


Frischer Fang in der Fischbraterei
: Daniel Wischer? Der ist bestimmt völlig überbewertet, teuer und verstaubt. Stimmt alles überhaupt nicht. Das Seelachsfilet vom Grill mit knackigem Gurkensalat mit Dillrahm (7,90 Euro) ist genau das Richtige für eine leichte, aber ergiebige Mittagsmahlzeit. Das Ganze kommt ausgesprochen nett und modern angerichtet daher. Wo sitzen? Drinnen – eingerichtet im Industrial Style mit unverputzten Backsteinen? Nein, heute lieber draußen mit Blick aufs Rathaus. Passanten hasten vorbei, langweilig wird es beim Essen nicht – weil viel los ist und weil das Essen so gut ist. Gut und frisch: Die Gäste können den Köchen in der offenen Küche beim Grillen zusehen und sie für das Essen loben. (gen)

Daniel Wischer, Große Johannisstraße 3, Mo–Sa von 11–22 Uhr (Küche bis 21 Uhr), www.danielwischer.de


Vietnamesische Betriebsamkeit:
„Ausgewogen und vitaminreich, frisch und gesund“, so heißt es auf der Asiahung-Homepage. Na, das glaubt man jetzt einfach mal, ist ja am Ende doch Fast Food hier, nicht wahr. Die bundesweit vertretene Imbisskette hat mehrere Lokale in Hamburg. Bei dem in der Kleinen Johannisstraße – hier gibt es vietnamesische Küche – kommt man am späten Mittag immer schnell dran, das Essen steht fünf Minuten nach Bestellung auf dem Tisch. Am nahrhaftesten vielleicht: die Nummer acht. „Tofu Basilikum“, also Tofu gebraten mit Chili, Knoblauch (oder auch nicht), Gemüse und Basilikum (5,90 Euro). Bei großem Hunger als Beilage empfehlenswert: die vegetarischen Frühlingsrollen (2,50 Euro). (tha)

Asiahung, Kleine Johannisstraße 20, Mo–Sa 11–19 Uhr, www.asiahung.de


Pizza und Espresso auf die Schnelle:
Ältere Semester mögen sich erinnern: Ganz früher war unter der Adresse Rathausmarkt 7 noch eine Filiale der Warenhauskette Kaufhalle zu finden. Seit gut einem Jahr nun hat direkt gegenüber vom Rathaus das Bizzo One geöffnet, eine Kombination aus Pizza-Bistro und Coffee-Shop. Die knusprigen Pizzen frisch aus dem Steinofen sind geeignet, den Mittagshunger zu bekämpfen. Bei mittelgroßem hilft das Menü 2: zwei Stücke Pizza, in diesem Fall Rucola mit Hirtenkäse sowie Margherita, am Tresen abzuholen auf einem Holzbrett mit Papier-Unterlage und vorgeschnitten. Sie könnten noch etwas mehr Würze vertragen. Im Preis von 8,40 Euro enthalten ist ein Becher erfrischender hausgemachter Limonade (0,3 l). (str)

Bizzo One, Rathausmarkt 7, Mo–Sa 9.30–20 Uhr, Tel. 32 50 88 80, bizzo-one.de

Thi Thanh Xuan Pham hat die Kette Asiahung gegründet. Man bestellt am
Tresen und wartet nur ganz kurz auf das Essen
Thi Thanh Xuan Pham hat die Kette Asiahung gegründet. Man bestellt am Tresen und wartet nur ganz kurz auf das Essen © HA | Marcelo Hernandez


Pide, Mezze oder doch Salat: Wir kennen das Prozedere schon vom Vapiano: Beim Eingang eine Chipkarte mitnehmen, sich an einer der verschiedenen Stationen in der offenen Küche anstellen, die Bestellung auf die Karte buchen lassen und erst beim Verlassen des Restaurants zahlen. Für mittags sehr praktisch, denn es geht ruck, zuck, man weiß hier nur leider nie, wo man sich anstellen soll. Bei Pide, Ciflik Sac, Makarna, Manti-Beyti, Mezze und bei der Salatstation? Egal, schmeckt irgendwie alles, und weil uns Pide am wenigsten unbekannt vorkommt, wählen wir das oval geformte Brot aus dem Steinofen. Belegt entweder mit Ziegenkäse oder mit Hummus, beides kostet 8,90 Euro. Wer weniger Hunger hat, für den reicht der Falafel-Salat (8,50 Euro). Bona’me kommt aus dem Kurdischen und heißt „unser Haus“. Dieses Haus ist so eingerichtet, als säße man direkt im Orient, den passenden Kaffee gibt’s auch – nur wenn dann neben einem jemand von „Stückgutfrachter“ spricht, weißt du: Jo, wir sind in Hamburch. (yw)

Bona’me, Burchardstraße 17, Tel. 040/328 701 70, Mo–So 10–24 Uhr, www.bona-me.de


Wie beim Sternekoch:
Wer den Trubel der Europa Passage nicht scheut, findet im neuen Food Sky bei 15 Anbietern (fast) alles, was das Herz begehrt – sogar frischen Fisch zu zivilen Preisen. Der Fish & Grill bietet für 8,90 Euro eine Portion, die vor den Augen der Gäste gegrillt wird, inklusive Knoblauchbrot, Cole­slaw (Weißkrautsalat) sowie einer weiteren Wunschbeilage und einer Soße nach Wahl. Das Angebot reicht von Lachs, Makrele und Pulpo über Seelachs, Saibling und Thunfisch bis zu Wolfsbarsch und Zander. Sternekoch Fréderic Morel vom benachbarten Restaurant Seven Oceans hat die Gerichte mitentwickelt. Das Ergebnis: eher kleine Portionen, aber ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. (nr)

Fish & Grill, Europa Passage Food Sky, Ballindamm 40, Mo–Sa 11–21 Uhr, So 11–18 Uhr, www.fish-and-grill.de

Serviererin Vanessa Gusmao im La Tavola Calda Kleine Johannisstraße 15
Serviererin Vanessa Gusmao im La Tavola Calda Kleine Johannisstraße 15 © HA | Elisabeth Jessen


Frische Zutaten auf die Schnelle:
Zen­tral und trotzdem ruhig gelegen lässt sich die Mittagspause bei täglich frisch zubereiteten Speisen im Daily auf der Fleetinsel verbringen. Vor allem bei gutem Wetter lädt die große Terrasse zwischen Alster- und Bleichenfleet zum Entspannen vom Arbeitsalltag ein. Die vom Hamburger Unternehmer Kemal Üres ins Leben gerufene Systemgastronomie-Kette hat sich auf die Bedürfnisse von Geschäftsleuten spezialisiert: schnell zubereitetes Essen mit frischen Zutaten. Täglich wird ein wechselndes Mittagsgericht für 7,50 Euro angeboten, zum Beispiel Hähnchenbrust mit Tomate-Mozzarella überbacken, dazu Kroketten und Tomatensalsa-Dip. Für 6,40 Euro gibt es eine Auswahl an Pasta- und Reisgerichten, dazu zum Beispiel würzig-scharfes Tandoori, Bolognese oder Geschnetzeltes nach Zürcher Art. Für 7,90 Euro ist auch ein Getränk im Preis enthalten. Außerdem stehen Suppen und hausgemachte Pizzen auf der Speisekarte. Alle Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen. (schrö)

Daily auf der Fleetinsel, Stadthausbrücke 1–3, Tel. 040/40 18 85 64, Mo–Fr 8–16 Uhr


Arabisch im Stehen:
Feine arabisch-libanesische Küche verspricht das kleine Restaurant Salam-City nahe dem Rathaus, das mehr ein Imbiss ist. Gegessen wird dort überwiegend an runden ­Stehtischchen, vor der Tür gibt es einige Sitzplätze. Wir ordern am Tresen eines von zwei Tagesgerichten: Rotzungenfilet im Kräutermantel vom Grill auf Meerrettich-Tomaten-Dill-Sauce mit Basmati-Reis, Gemüse, einem Klacks Couscous, Salat und Granatapfelkernen (7 Euro). Das andere ist vegan: Mangold und grüne Linsen in Koriander-Tahin-Sauce, ebenfalls mit Reis, Salat und Granatapfel (6,50 Euro). Auf die Rotzunge muss man zwar etwas länger warten als auf einen großen Mazza-Vorspeisenteller (7,50), die Falafelbällchen im Pitabrot (3,50) oder einen Softdrink (0,33 Liter, 1,50 Euro) – aber schon nach ein paar Minuten macht der Mann an der Kasse der Küche Dampf. Und das Warten lohnt: Das Filet ist groß und lecker, die Sauce kräftig, die Möhren sind mehr blanchiert als gekocht und haben viel Biss. Keine Riesenportion, aber eine Handvoll Pitabrot-Stückchen, die mit dem Besteck gereicht werden, machen zusätzlich satt. Fazit: leichte, leckere Kost, nach der sich unbelastet weiterarbeiten lässt, ungewöhnliche Geschmackserlebnisse. Unbedingt empfehlenswert! (hs)

Salam-City, Rathausstraße 12, Mo–Sa 11–18 Uhr


Vietnamesisch auf die Schnelle:
Authentisch. Kulinarisch. Vietnamesisch. So will das Hanoi Deli sein. Das Restaurant in der Schauenburger Straße in der Nähe des Rathauses lässt sich am besten als Mischung zwischen Schnellimbiss und Restaurant bezeichnen. Obwohl die Bestellung am Tisch aufgenommen und das Essen serviert wird, kann es in puncto Schnelligkeit und Preis/Leistung mit einem Imbiss mithalten. Suppen und Sommerrollen gibt es ab 3,50 Euro, Hauptgerichte ab 6,90 Euro und Softdrinks (0,2 Liter) für zwei Euro. Unser Favorit: das gebratene Gemüse in Curry-Kokosmilch-Soße mit gegrilltem Lachs für 9,50 Euro. Die Einrichtung ist bewusst einfach gehalten, um den Gästen das „Gefühl einer Straßenküche“ zu vermitteln. Und das gelingt ziemlich gut – allein schon wegen der unglaublichen Gästefrequenz zu den Stoßzeiten. Wer in Ruhe essen und sich unterhalten will, ist hier sicher nicht richtig. Wer es aber laut und lebendig mag, fühlt sich hier sicher wohl. (nik)

Hanoi Deli, Schauenburger Straße 55, Tel. 040/22 61 31 67, Mo–Do 11–22 Uhr, Fr und Sa 11–22.30 Uhr, sonn- und feiertags bis 21 Uhr


Wenn es Curry-Wurst sein muss:
Großer Laden, große Portionen: Wer in der Rheinischen Republik auf der Fleetinsel einkehrt, kann an einem der vielen Holztische Platz nehmen oder draußen auf der geräumigen Terrasse mit Blick auf das Fleet und den Michel. Und man wird satt: Die Curry-Wurst mit pikanter Soße, Zwiebeln und Pommes für 7,95 Euro ist kaum zu schaffen. Dabei ist die Wurst zart, die Pommes sind breit und knusprig, die Tunke ist angenehm scharf. Auch der Gaffel-Salat mit oder ohne Hähnchenfleisch für 8,20 Euro überzeugt.

Das Dressing ist ausgewogen süß-sauer-würzig, das Grünzeug knackig, frisch und vielfältig. Wer den schnellen Teller möchte, bekommt jeden Tag für 7,50 Euro eine andere Speise, zum Beispiel Schnitzel, Hühnerfrikassee oder Leberkäse. Zum Essen gibt es außerdem politische Bildung: Hunderte Fotos von Konrad Adenauer bis Angela Merkel, von Willy Brandt bis Gerhard Schröder hängen im Restaurant an den Wänden. Wer ist noch mal der Mann mit der Zigarre? Und wie heißt der Brillenträger, der mit der DDR unterging? Viel Spaß beim Raten. (fis)

Rheinische Republik, Stadthausbrücke 1–3, Tel. 36 00 60 01, Mo–So 12-1 Uhr, warme Küche bis 23 Uhr, www.rheinische-republik.de

Mohamad und Kamal Salameh bieten im Imbiss Salam an der Rathausstraße
arabischlibanesische
Küche
Mohamad und Kamal Salameh bieten im Imbiss Salam an der Rathausstraße arabischlibanesische Küche © HA | Marcelo Hernandez


Selbst ist der Kunde:
Wenn schon Ravioli, dann bitte selbst gemacht. Fünf köstliche Exemplare geben mit reichlich Füllung (5,80 Euro) genügend Kalorien für den Nachmittag. Sie kommen mit unterschiedlichen Soßen und im Wechsel vegetarisch oder mit würzigem Rinderhack daher. Dazu steht auf der Theke ein (wenn auch kleines) Tagesdessert bereit (heute: Vanillequark). Viel Platz gibt es in dem gelb-rot-orangenen Raum nicht, aber die Kundschaft wechselt zügig und bestellt oft zum Mitnehmen. Das Prinzip ist Selbstbedienung, dafür geht es schnell und unkompliziert. Alles Essbare in diesem Laden gibt es für 6 Euro und weniger, so auch die Tagesgerichte (etwa Hackbraten, gefüllte Paprika, Senf­eier und Kartoffeln oder Lachs-Spinat-Lasagne). (hplnp)

Café-Bistro Bei Maria, Große Reichenstraße 14, Mo–Fr 11–18 Uhr


Knackige Salate zum Zusammenstellen:
Liebhaber von Grünzeug haben an der Salattheke des green lovers zuerst die Wahl zwischen Salatmix, Romana und Babyspinat. Und auch danach kann man sich alles zusammenstellen, worauf man gerade Appetit hat. Der Basissalat kostet 5,90 Euro (Babyspinat 6,80 Euro), und man kann sich dafür vier weitere Zutaten zu je 50 Cent aussuchen, etwa Champignons, Gurken, Karotten, Mais, Paprika, Pinienkerne, Tomaten. Für je 90 Cent kann man beispielsweise auch Avocado, Baby Mozzarella oder Thunfisch dazunehmen. Warmes Hähnchen, Räucherlachs oder Ziegenkäse kosten 2,50 bis 2,90 Euro.

Als Dressings gibt es Balsamico, Dill-Joghurt, French, Kräuter, Rucola-Senf, Caesar’s oder Soja-Sesam. Wer nicht lang überlegen will, nimmt einen der Haussalate wie Caesar’s für 7,70 Euro, Couscous Mediterran (6,20 Euro) oder Nizza (7,70 Euro) – alle sind üppig genug zum Sattwerden. Auch Warmes serviert das helle Lokal, etwa verschieden gefüllte warme Panini (je 4,20 Euro) oder eine kleine oder große Suppe nach Tagesangebot (3,90 oder 4,90 Euro). Brot gibt es kostenlos dazu. Mittags ist das green lovers sehr gut besucht, man kann sich das Essen also auch einpacken lassen und ein ruhiges Plätzchen im Büro suchen. (jes)

green lovers, Kleine Johannisstraße 8, Mo–Fr 8.30–19 Uhr, Sa 11.30–19 Uhr, Tel.: 040/66 87 11 33, www.greenlovers.de


Italienisch mit Enoteca-Charme:
Authentische italienische Küche wird den Gästen im Caffè I Vigneri unweit des Rathauses serviert. Das Lokal hat etwas von einem Tante-Emma-Laden, denn in den Regalen werden viele typische italienische Produkte angeboten. Die Pasta gibt es ab 7,90 Euro. Die Pizzen, die auch für den größeren Hunger geeignet sind, werden ab 8,90 Euro angeboten. Außerdem gibt es eine Auswahl an Salaten und Antipastivariationen. Man bestellt am Tresen, die Speisen werden aber an den Tisch gebracht. Vorweg wird lauwarmes Brot gereicht, dazu Olivenöl. Meine Spaghetti „con aglio olio e peperoncino“ für 7,90 Euro sind sehr schmackhaft und angenehm gewürzt. Zum Abschluss mundet noch ein kräftiger Espresso für zwei Euro. (ug)

Caffè I Vigneri, Kleine Johannisstraße 17, Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–19 Uhr


Mittagstisch in der Hamburger Innenstadt , Green lovers in der kleinen Johannisstrasse mit Venezia am 19.10.2017
Mittagstisch in der Hamburger Innenstadt , Green lovers in der kleinen Johannisstrasse mit Venezia am 19.10.2017 © HA | Michael Rauhe

Sizilianische Gastfreundschaft: Wenn man den Köchen in der offenen Küche zusieht, wie sie mit den Pfannen wirbeln, läuft einem schon mal das Wasser im Mund zusammen. Das La Tavola Calda ist ein schlichtes kleines italienisches Lokal mit etwa 30 Sitzplätzen, das leckere Salate, Pasta und täglich ein Fisch- und Fleischgericht serviert. Auf der Straße gibt es auch noch ein paar Tische. Penne all’Arrabiata (7,50 Euro) und Spaghetti bolognese (8 Euro) stehen dauerhaft auf der Karte, vier Pastagerichte (je 8 Euro) wechseln aber jede Woche. Außerdem gibt es frische Tortelloni, Ravioli und Panzerotti. Für Stammgäste setzt der sizilianische Wirt Guiseppe Virzi aber auch gern mal deren Lieblingsnudeln auf die Wochenkarte. Vorweg gibt es immer frisches Weißbrot. Auch die Getränke sind fair kalkuliert – so kostet eine Cola 1,50 Euro. Serviererin Vanessa Gusmao hat immer, auch wenn es mittags richtig voll ist, ein Lächeln für die Gäste. (jes)

La Tavola Calda, Kleine Johannisstraße 15, Tel.: 040/32 76 21, Mo–Sa 11–18 Uhr


Bretonische Galettes:
Wie schaffen die das, fragt sich der Gast im Ti Breizh, einer bretonischen Crêperie an der traditionsreichen Deichstraße. Gerade mal 9,20 Euro kostet der Mittagstisch (Mo–Fr 12–15 Uhr), und der hat es in sich: Als Hauptgang gibt es ein wunderbar dünnes, hocharomatisches Buchweizen-Galette, wahlweise mit Spiegelei, Schinken und Käse oder mit Käse, Spinat und Tomatensoße. Zum Nachtisch kommt ein Crêpe mit Schokoladensauce oder mit Apfelkompott und Zimt auf den Holztisch. Ein Getränk (Cidre, Apfelschorle, Kaffee) ist inklusive, und wer möchte, kann bei Galette und Crêpe auch auf das wechselnde Tagesangebot zurückgreifen. Die kleine Variante ohne süßes Crêpe („Petit Menu“) ist für 6,50 Euro zu haben. Ein sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis. Kein Wunder, dass das Ti Breizh, das auch eine Boutique beherbergt, stets gut besucht ist. (hot)

Ti Breizh, Deichstraße 39, 12–23 Uhr (Küche bis 22 Uhr), www.tibreizh.de


Skandinavisch frisch:
Rosa Feldblumen auf den Tischen, weiße Regale mit schlichter Holzdeko an den roten Wänden: Das Karlsons und seine Speisekarte strotzen vor skandinavischem Wohlwollen – und ist dabei angenehm unaufgesetzt. Der gewählte große Salatteller mit gratiniertem Ziegenkäse (7,90 Euro) ist frisch, mit dünn geraspelten Karotten- und Radieschenscheiben und einer großzügigen Scheibe geschmolzener Ziegenkäserolle. Das Honig-Balsamico-Dressing ist gut abgeschmeckt. Leider gibt es kein Brot zu dem Salat, ein Grund mehr, zum Nachtisch einen der tollen Kuchen aus der Vitrine zu probieren. Ich entscheide mich für das grandiose Apfel-Birnen-Crumble (2,90 Euro) und wähle Sahne dazu, die in Omas hellblau gemusterter Teetasse kommt. Es gibt noch einige leckere Kombinationen, bei denen man mit Hauptgang und Nachspeise bzw. Kuchen gut im 10-Euro-Rahmen bleibt – zum Beispiel beim dänischen Hotdog mit Gurken-Kartoffel-Salat (5,90 Euro) mit Grießbrei und Kirschen (2,50 Euro). Tack und bis bald! (hpvd)

Karlsons skandinavische Köstlichkeiten, Alter Steinweg 10, Mo–Fr 9–16, Sa u. So 10–17, karlsons.de

Jan Schawe hat im ehemaligen Cölln’s
das Mutterland eröffnet
Jan Schawe hat im ehemaligen Cölln’s das Mutterland eröffnet © HA | Mark Sandten


Gutbürgerlich auf bayerische Art: Das Brauhaus Joh. Albrecht macht Lust auf gutbürgerliche Speisen nach bayerischer Art. Vom rustikal eingerichteten Gastraum mit 240 Plätzen mit kupferfarbenem Braukessel und langer Theke schweift der Blick nach draußen, auf das Alsterfleet. Jeden Mittag gibt es von 11 bis 15 Uhr fünf Standardgerichte, darunter Klassiker wie das Schweineschnitzel „Wiener Art“ oder Nürnberger auf Sauerkraut mit Kartoffelpüree und Biersauce. Hinzu kommen zwei täglich wechselnde Angebote, eines davon vegetarisch. Jedes Mittagessen kostet 7,50 Euro und wird nach kurzer Wartezeit serviert. So zum Beispiel das pikant gewürzte Putensteak mit Grilltomate, Pommes und Sauce béarnaise. Die darübergestreute Petersilie sorgt für zusätzliche Frische und eine hübsche Optik. Sehr zu empfehlen ist auch das hauseigene Bier, naturtrüb und fruchtig im Geschmack. 0,3 Liter kosten 3,20 Euro, eine gleich große Cola dasselbe. Und wer Lust hat, nebenbei etwas über die Kunst des Bierbrauens zu erfahren, der spricht einfach die freundlichen Hausherren darauf an. (isa)

Brauhaus Joh. Albrecht, Adolphsbrücke 7, Tel. 36 77 40, Mo–So 11–24 Uhr


Französisch-orientalisch:
Das ist an einem eher stressigen Arbeitstag genau das Richtige. Die recht große Portion wird superschnell serviert und duftet köstlich: zarte Hähnchenbrustfiletstreifen in Kokosnusssoße mit Cashewnüssen, Erbsen und Ingwer, Basmatireis und zweierlei Tunken. Als würde dieses Gericht Ruhe ausstrahlen, plaudert man jetzt viel entspannter mit der Kollegin, die eine um einen Euro günstigere, fleischlose Variante mit Kartoffeln und Marsalasoße gewählt hat. Dann sind beide Teller geleert, auch der Salat mit süßsaurem Dressing ist weg bis aufs letzte Blatt. Trotzdem fühlt man sich nicht zu vollgestopft, als dass man jetzt nicht ins Büro zurückkehren könnte. Den sehr zu empfehlenden Mittagstisch gibt es täglich wechselnd für 7,90 Euro (mit Fleisch) oder 6,90 (ohne). (wlan)

La Chance, Wexstraße 33, Mo–Fr von 11–13 Uhr


Italienisches Temperament: „Ciao Bella“, ruft Chef Franco Bisso seinen weiblichen Gästen zu und schüttelt den Kerlen kräftig die Hände. Das Publikum bei La Pasta Franco im Schlemmermarkt besteht fast ausschließlich aus Stammkunden. Doch keine Sorge: Bereits nach wenigen Besuchen wird man in die Familie aufgenommen. Hinter dem Tresen stapeln sich drei Nudelsorten, acht Soßen und 20 verschiedene Zutaten – von Gemüse über Hähnchenbrust bis hin zu Flusskrebsen. Die Auswahl ist groß. Ex­trem lecker und günstig ist das Pasta-Gulasch. Es kostet wie die meisten Gerichte gerade einmal 4,99 Euro und ist nach spätestens fünf Minuten angerichtet. Buon appetito! (anb)

La Pasta Franco im Schlemmermarkt Rathausmarkt 7, Mo–Fr 10–20 Uhr, Sa 11–20 Uhr, www.pastaria-dafranco.de


Sushi oder warme Suppe:
Von außen wirkt das Sakura Sushi unscheinbar, und das ist auch gut so, sonst würde der tägliche Kampf um einen der 30 Plätze im kleinen japanischen Restaurant unweit des Gerhart-Hauptmann-Platzes wohl noch gnadenloser ausfallen. Für 8,80 Euro gibt es von 11.30 bis 15 Uhr einen Mittagstisch mit köstlicher Misosuppe (wahlweise Nudelsuppe, dann 9,90 Euro), knackigem Salat, frischem Nigiri-Sushi (Lachs, Thunfisch, Garnele, Omelett) sowie einer California-Rolle und vier kleinen Röllchen. Wer mag, kann auch einzelne Elemente tauschen. Eine Tasse grüner japanischer Tee rundet das empfehlenswerte Menü in trotz der Enge entspannter Atmosphäre ab. (lx)

Sakura Sushi, Rosenstraße 8, Mo–Fr 11.30–18.30 Uhr, Sa 11.30–17.30 Uhr, www.sakurasushi-hamburg.de

Kellnerin Melanie serviert Galette im Ti
Breizh an der Deichstraße
Kellnerin Melanie serviert Galette im Ti Breizh an der Deichstraße © HA | Michael Rauhe


Hausmannskost wie bei Muttern:„Mutterland steht für Hausmannskost“, sagte Jan Schawe, als er zu Beginn des Jahres das traditionsreiche ehemalige Austernlokal Cölln’s übernahm und zu seiner vierten Hamburg-Filiale umbaute. Hühnerfrikassee, Senfeier und Königsberger Klopse stehen auf der Speisekarte für den „schnellen Mittagstisch“ und kosten um die 10 Euro und etwas mehr. Dafür schmecken die Gerichte „wie bei Muttern“, wie uns ein Tischnachbar am großen ovalen Holztisch im Separee verriet. Im Mutterland kommt man zusammen an einen Tisch und schnell ins Gespräch. Hier trifft der Internet-Hipster auf den Banker im Anzug und den höflichen Kellner im gestärkten weißen Hemd.

Auch leichtere Speisen wie die Kürbis-Schinken-Suppe (9,50 Euro) und die Spinat-Quiche mit Salat für 7,90 Euro schmecken gut; einzig der Salat aus Rucola und Frisée pikst etwas am Gaumen. Die kleinen abgetrennten Speiseräume, Teile des ursprünglichen Mobiliars sowie die denkmalgeschützten Wandfliesen hat das Mutterland Cölln’s behalten, ebenso einen Klassiker des Vorgänger-Lokals: die Austern. Drei Stück Sylter Austern kosten 10,50 Euro. Die machen nicht unbedingt satt, aber Spaß – eine wichtige Geschmackszutat des angesagten und zugleich urig-gemütlichen Lokals, in dem Hunde, aber keine Kinderwagen erlaubt sind. Reservierung unbedingt empfohlen. (vfe)

Mutterland Cölln’s, Brodschrangen 1–5, Tel. 040/49 20 61 15, Di–Sa 9–23 Uhr, So und Mo 9–18 Uhr, www.mutterland.de


Ausflug nach Portugal:
Es gibt Mittagsrestaurants, deren Preise jenseits der 10-Euro-Grenze liegen und die hier gar nicht aufgeführt werden dürften, könnte man meinen. Doch wenn dort Menüs angeboten werden wie in diesem Fall für 10,50 Euro, lohnt es sich zu fragen, ob man einen Teil weglassen darf. Darf man: die Vorspeise. So gibt es Putenschnitzel in Marsalasoße mit Salzkartoffeln und kleinen Rosenköhlchen: sehr schmackhaft! Meine Kollegin nimmt Gnocchi mit frischer Tomatensoße und Kräutern und ist auch begeistert. Wir zahlen jede 8,50 Euro, wollen fast gehen, als zum Dessert Kirschkuchen serviert wird. Daran haben wir gar nicht gedacht – die passen jetzt nicht mehr rein. Eingepackt, mit ins Büro genommen. Gibt’s nachher mit einem Kaffee. (fram)

O Café Central, Große Bäckerstraße 4, Mo–Fr 12–15 Uhr, 18–23, Sa 17–23 Uhr, www.ocafe-central.de

Koch Yubiao Wu serviert im Red Chamber
feine asiatische Küche
Koch Yubiao Wu serviert im Red Chamber feine asiatische Küche © HA | Roland Magunia


Schmackhaft wie in Tokio: Man läuft hier in der hektischen Innenstadtstraße schnell vorbei am Tokio Sushi, so schmal und unscheinbar wirkt das kleine Restaurant am Großen Burstah. Rund 20 Sitzplätze gibt es drinnen – und natürlich ein reichliches Sushi-Angebot mit vielen verschiedenen Variationen. 8,50 Euro kosten dabei die unterschiedlichen Sushi-Mittagsmenüs. Doch es ist nicht diese reichliche Auswahl der Fisch-Reis-Rollen, die hier tatsächlich Tokio-Feeling aufkommen lässt.

Es sind die vielen Nudelsuppen, die man auch bekommt. Wie die kleinen Nudelsuppen-Restaurants in der japanischen Metropole ist auch das Tokio Sushi ein kleiner, gemütlicher Ort der Ruhe, wo man auch allein ein paar ruhige Minuten lang seine heiße Suppe löffeln kann. Zum Beispiel eine typische Udon-Suppe (8 Euro): Udon ist die dickste japanische Nudelsorte, die in heißer Brühe mit frischem Gemüse serviert wird. Ganz einfach, ganz köstlich! (at)

Tokio Sushi, Großer Burstah 42, Tel. 30 70 86 74, Mo–Fr 11–21 Uhr, Sa 12–18 Uhr, www.tokio-sushi.com


Suppen und Salate im Zeitraffer: Ja, natürlich soll der Mittagstisch in erster Linie gut schmecken und ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Kann man beides von Souper Salad am Rödingsmarkt behaupten. Aber was nützt das schönste Essen, wenn die Bedienung lahm ist? Hier hingegen arbeiten die Leute nicht in Zeitlupe, sondern im Zeitraffer: Eine wahre Freude, den flinken Händen zuzusehen! Neben der großen Salatbar gibt es täglich mehrere (auch vegane) Suppen (5,50 bis 6,50 Euro) und warme Klassiker wie Chili con Carne (6,50), Köttbullar, Hähnchencurry (je 7,50) oder auch Senfeier und Würstchen mit Kartoffelsalat (je 6 Euro). Zu allen Gerichten gibt es Brot, Obst und Quarkspeise gratis dazu. Fazit: schnell, lecker, reichlich. (kum)

Souper Salad, Rödingsmarkt 29, Tel.: 040/32 08 68 82, Mo–Fr 11–17 Uhr