Hamburg. Die Restaurantkette kündigt einem Mitarbeiter, der vorzeitig seine Arbeit abbrach. Doch wurde er zuvor von seinem Chef diskriminiert?

Hat der Betriebsleiter der Block-House-Filiale in Barmbek einen seiner Mitarbeiter wegen dessen ethnischer Herkunft diskriminiert? Der entlassene Mitarbeiter der Restaurantkette, Emre C., klagt gegen seine Kündigung. Ihm wird vorgeworfen, seine Arbeit am 7. Mai dieses Jahres drei Stunden vor dem regulären Ende abgebrochen zu haben. Doch C. gibt an, an jenem Sonntag nach diskriminierenden Worten seines Chefs nicht mehr in der Lage gewesen zu sein, seine Arbeit fortzusetzen.

So habe er sich zunächst in der Pause auf dem Balkon des Personalraumes auf Türkisch mit einem türkischen Kollegen unterhalten. Daraufhin habe der Betriebsleiter ihm in einem aggressiven Ton untersagt, sich in seiner Muttersprache zu unterhalten.

Mitarbeiter fühlte sich diskriminiert

C.s Hinweis, dass er sich in der Pause befinde, Türkisch zu sprechen nicht verboten sei und kein Dritter anwesend sei, wodurch die Interessen des Betriebs in keiner Weise betroffen seien, habe nichts an der Forderung seines Vorgesetzten geändert, weshalb die Gastronomiefachkraft ihre Pause vorzeitig beendete.

In der Küche habe ihn sein Chef gefragt, ob er nun „vor Wut wie ein kleines Kind heulen“ müsse. C. habe sich durch diese Äußerungen derart diskriminiert gefühlt, dass er sich nicht mehr in der Lage sah weiterzuarbeiten.

Block House wehrt sich gegen Vorwürfe

Block House weist die Vorwürfe des Klägers auf Anfrage zurück. "Der Fall verhält sich vollkommen anders als von Herrn C. geschildert. Wir sind ein vollkommen unpolitisches Unternehmen. Unsere Mitarbeiter kommen aus 80 unterschiedlichen Ländern und sprechen dementsprechend viele Sprachen, was für uns völlig in Ordnung ist“, sagt ein Sprecher der Restaurantkette. „Die Kündigung war notwendig, weil der Mitarbeiter seinen Dienst trotz des Hinweises auf die Folgen seines Verhaltens abbrach.“

Der Fall wird am Mittwoch vor dem Arbeitsgericht Hamburg verhandelt.