Hamburg. Friends&Brgrs eröffnet im Food Sky in der Europapassage erste Filiale in Deutschland. Gründer setzen auf Zutaten aus der Region.
McDonald’s, Burger King, Jim Block, Peter Pane und ungezählte Burger-Bars gibt es in der Stadt – braucht Hamburg wirklich ein weiteres Restaurant, in dem Bratklopse zwischen Brötchenhälften serviert werden? Peter Fagerholm ist überzeugt davon. Der 54 Jahre alte Finne und seine fünf Co-Gründer aus dem skandinavischen Land haben eine Menge Geld in die Hand genommen, um die erste Filiale ihrer jungen Restaurantkette Friends&Brgrs in Deutschland zu eröffnen.
Die Burgerbrater aus dem hohen Norden sind einer der großen Mieter im sogenannten Food Sky in der obersten Etage der Europapassage, der am morgigen Freitag eröffnet wird. Betreiber ECE will mit der Gastronomieetage mehr Besucher in das größte Einkaufscenter der Innenstadt locken. Friends&Brgrs hat 285 Quadratmeter mit bestem Blick auf Binnenalster und Jungfernstieg gemietet, Platz für knapp 100 Sitzplätze. „Schöne Aussicht“, sagt Geschäftsführer Fagerholm über den Standort. Günstig dürfte er nicht sein.
Erstaunliches Investment
Es ist ein erstaunliches Investment für ein Unternehmen, dessen Geschichte erst 2014 im 20.000-Einwohner-Ort Jakobstad am Bottnischen Meerbusen begonnen hat. Bislang gibt es vier Filialen in Finnland, eine in Kopenhagen. Hamburg ist das erste Restaurant in Deutschland. Die Gründer sind gestandene Geschäftsmänner mit teils jahrzehntelanger Erfahrung in der Fleisch- und Gastronomiebranche. „Unser Credo lautet Qualität, regionale Herkunft der Zutaten und vor allem: möglichst keine Zusatzstoffe“, beschreibt Fagerholm das Konzept.
Tatsächlich findet sich auf der Speisekarte nur hinter den meisten Getränken und dem Bacon-Burger eine Fußnote, die auf einen Zusatzstoff hinweist. „Bacon gibt es nicht ohne Zusatzstoff“, sagt Fagerholm. Käse in Deutschland auch nicht. Deshalb bringen ihn die Finnen aus dem Heimatland mit. Fleisch, Mehl und Kartoffeln dagegen stammen aus Deutschland.
Auch eine vegane Burgervariante
Die Bratklopse werden im Restaurant hergestellt, die Brötchen vor den Augen der Kunden gebacken, die Pommes aus deutschen Kartoffeln geschnitten, dann angekocht und anschließend zweifach frittiert. Natürlich gibt es die Brötchen auch glutenfrei und eine vegane Burgervariante. Die Preisliste beginnt bei 6,50 Euro für den Classic und endet bei 7,20 Euro beim Umami Burger. Friends&Brgrs sieht sich selbst im Segment Fresh Casual. Frisch und bequem statt Fast Food
„Schon bei der Gründung hatten wir die Vision einer Expansion in ganz Europa. In Deutschland sehen wir derzeit die besten Chancen für unser Konzept“, sagt Fagerholm. Wenn es in Hamburg gut läuft, seien weitere Filialen denkbar. „Mit ECE haben wir einen guten Partner.“ Allerdings drängen Konkurrenten aus dem Premium-Segment derzeit ebenfalls nach Deutschland: Die US-Burgerkette Five Guys will bis Jahresende seine ersten vier Restaurants hierzulande eröffnen. Hamburg haben die Amerikaner bislang nicht im Blick.