Bremen/Hamburg. Der 27-Jährige wollte für den „Weser-Kurier“ über den Gipfel berichten. Die Behörden stuften ihn als „linksmotivierten Straftäter“ ein.
Ein Fotograf des Bremer „Weser-Kuriers“ hat am Verwaltungsgericht in Berlin Klage gegen die Entziehung seiner Akkreditierung beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg erhoben. Der von den Behörden als „linksmotivierter Straftäter“ eingestufte Mann habe Sorge, dass ihm auf Dauer berufliche Nachteile entstehen könnten, berichtete die Zeitung am Sonnabend.
Beim G20-Gipfel in Hamburg waren laut Bundesinnenministerium 4 von 32 Journalisten zu Unrecht die Akkreditierungen entzogen worden. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hatte sich dafür Ende August entschuldigt, jedoch nicht bei dem Bremer Fotografen. „Dabei sind die polizeilichen Vermerke über ihn entweder nachweislich falsch, irrelevant oder hätten längst gelöscht werden müssen“, schrieb der „Weser-Kurier“.
Chefredakteur Moritz Döbler wies darauf hin, dass der Fotograf noch nie verurteilt worden sei. „Er wurde trotz erteilter Akkreditierung an seiner Berufsausübung gehindert, uns wurde damit die Bildberichterstattung verwehrt. Das können wir nicht hinnehmen.“ Bei dem Fotografen handelt es sich um einen 27-jährigen Studenten aus Hannover, der vorübergehend als Praktikant für die Zeitung tätig war.