Hamburg. Verhandlungen über neuen Sportfördervertrag sollen im Frühjahr 2018 beginnen
Der Hamburger Sportbund (HSB) geht in die Offensive. Der Verband fordert jährlich vier Millionen Euro mehr an Zuschüssen, um seine gewachsenen sozialen und gesellschaftspolitischen Aufgaben angemessen erfüllen zu können. Mit diesem Anspruch gehen der HSB, die Hamburger Sportjugend (HSJ) und der Hamburger Fußball-Verband (HFV) in die Verhandlungen über den nächsten Sportfördervertrag für die Jahre 2019/2020, die im Frühjahr 2018 beginnen sollen. Das beschloss der HSB-Hauptausschuss in dieser Woche. Im HSB sind 821 Vereine mit derzeit rund 525.000 Mitgliedschaften organisiert.
Die laufende Vereinbarung zwischen dem HSB und der Stadt für die Jahre 2017/2018 sieht direkte jährliche Zuwendungen von 9,622 Millionen Euro an den HSB vor, 1,35 Millionen davon gehen an den Fußballverband. Zusätzlich hatte die Bürgerschaft im vergangenen Jahr im Nachgang weitere 400.000 Euro jährlich für Integrationsmaßnahmen der Vereine bewilligt.
„Hamburgs Puls muss oben bleiben. Wir haben es alle gemeinsam geschafft, den Hamburger Sport in den vergangenen zwei Jahren nach dem Olympia-Aus in eine neue, gute Richtung zu bringen. Die Sportvereine und -verbände wollen etwas zum städtischen Masterplan ActiveCity beitragen. Also müssen wir sie auch in die Lage versetzen, das zu tun“, sagte HSB-Präsident Jürgen Mantell.
Verhandlungspartner der Verbände ist die Behörde für Inneres und Sport. Die reagierte jetzt höchst irritiert. Erst am 5. September sei im Amt die Ankündigung eines Argumentationspapiers mit Forderungen über drei Millionen Euro eingegangen, Dienstagabend hieß es dann in einer Mail, dass sich die Summe auf vier Millionen Euro erhöht.
„Wir werden uns im kommenden Frühjahr zusammensetzen und über den Folgevertrag sprechen und uns dann mit jeder plausiblen Bedarfsberechnung des HSB ernsthaft auseinandersetzen. Mit Blick auf die Summe scheint es aber noch ein bisschen an Ernsthaftigkeit zu mangeln“, sagte Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD) auf Anfrage des Abendblatts.