Hamburg. Robert Offermann werden die Mitgliedschaft in einer rechtsextremen Organisation und fragwürdige Äußerungen zum Holocaust vorgeworfen.
Der Sprecher der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Robert Offermann, hat Vorwürfe zurückgewiesen, er sei aktuelles oder früheres Mitglied der als rechtsextrem geltenden „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ (JLO). Die „tageszeitung“ hatte berichtet, Offermann sei 2012 per E-Mail zu einem „Wintersonnenwendtreffen“ der JLO eingeladen worden. Die Mail liege ihr vor. „Zu den ... Eingeladenen gehören der den Holocaust verharmlosende und gegenwärtige Leiter der ‘Europäischen Aktion’ Rigolf Hennig“, so die taz. „Die Europäische Aktion vereint europaweit Rechtsextreme und Holocaustleugner. Ein weiterer Vertrauenswürdiger: der ehemalige sächsische Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel, der für die NPD im Kreisrat in Meißen und im Stadtrat in Riesa sitzt.“ Die JLO steht auf der „Unvereinbarkeitsliste“ der AfD, wer dort Mitglied ist, kann es nicht zugleich bei der AfD.
Vorwurf: fragwürdige Äußerungen zum Holocaust
Das Hamburger „Bündnis gegen Rechts“ wirft Offermann zudem vor, er habe als „Alter Herr“ der Burschenschaft „Germania Marburg“ Referentenveranstaltungen mit zu verantworten, zu denen „verschiedene konservative bis extrem rechte Aktivisten“ eingeladen worden seien. Offermann habe die Einladung an Thor von Waldstein, Ex-Chef der NPD-Studentenorganisation „Nationaldemokratischer Hochschulverband“ (NHV), verteidigt – und dabei implizit auch eine Holocaust-Leugnung zumindest als debattenfähig bezeichnet.
„Ich bin kein Mitglied der JLO und war es auch nicht“, schrieb Offermann nun auf Anfrage des Abendblattes. Die AfD-Fraktionsvorsitzenden Bernd Baumann und Jörn Kruse wollten sich zu den Vorwürfen am Dienstag nicht äußern. „Derzeit läuft eine Kampagne gegen meine Person, um kurz vor der Bundestagswahl der AfD zu schaden“, so Offermann. „Angebliche ‘Beweise’, die fast zehn Jahre zurückliegen, werden kurz vor dem Wahlgang ausgegraben.“ Hinter der „Kampagne“ stünde das „linksextreme Hamburger Bündnis gegen Rechts“, so Offermann. „Der Vorwurf, ich hätte fragwürdige Äußerungen zum Umgang mit der sogenannten Holocaustleugnung gemacht’, ist vollkommen absurd und wird von mir mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen.“