Poppenbüttel. In Poppenbüttel entsteht ein Treffpunkt für Anwohner und Flüchtlinge, die selbst mitplanen

Der Bau des ersten Begegnungshauses für Flüchtlinge und Anwohner in Hamburg rückt näher: Fünf Architekturbüros aus London, Tokio, Zürich, Berlin und Hamburg haben zusammen mit Studierenden, Flüchtlingen und Auszubildenden in einem zweiwöchigen Workshop vor Ort Modelle für das Haus entwickelt, das am Rand des Neubaugebiets am Poppenbütteler Berg entstehen soll. Anfang Oktober wird eine Jury darüber entscheiden, welcher Entwurf realisiert werden soll. Der Beginn des Baus, an dem sich wiederum Flüchtlinge beteiligen werden, ist für das erste Quartal 2018 vorgesehen.

Das städtische Unternehmen „Fördern & Wohnen“ baut auf dem Gelände zwei- bis viergeschossige Häuser mit insgesamt 308 Wohneinheiten. In einem kleineren Teil der Wohnungen sollen bis zu 500 Flüchtlinge untergebracht werden, von denen die ersten bereits Anfang November einziehen sollen. Ursprünglich war eine Großunterkunft für 1400 Flüchtlinge geplant. Für das Begegnungshaus, das auf eine Idee des Vereins „Poppenbüttel hilft“ zurückgeht, stellt die Bürgerschaft bis zu 600.000 Euro aus dem Integrationsfonds bereit.

Rund 200 Anwohner und Flüchtlinge waren am Sonnabend zur Präsentation der Arbeitsergebnisse in das 400 Quadratmeter große Zelt gekommen, das der Größe des Grundstücks für das Begegnungshaus entspricht. Der Fachbereich Städtebau der HafenCity Universität (HCU) hat den Workshop organisiert. Die rund 60 Teilnehmer lebten in Containern auf dem Gelände oder waren bei Poppenbütteler Familien untergebracht.

„Dieses Wirkliche-Welt-Projekt passt zur HCU. Wir arbeiten fachübergreifend und wollen uns noch stärker internationalisieren“, sagte HCU-Präsident Walter Pelka. „Dieses Projekt kann Vorbildcharakter haben. Kein Nachbar muss Angst haben. Verständnis wächst aus Kenntnis“, sagte SPD-Bürgerschafts-Fraktionschef Andreas Dressel. „Poppenbüttel gewinnt. Man kann sich nur wahnsinnig darüber freuen, was hier entsteht und wie. Wir sind auf faszinierende Flüchtlinge gestoßen“, sagte Thomas Littmann von „Poppenbüttel hilft“. Unter anderen arbeiten ein syrischer Bauunternehmer und ein palästinensischer Hotelmanager mit. Entscheidend sei, dass die Begegnung zwischen Anwohnern und Flüchtlingen schon in der Planungsphase stattfinde.