Hamburg. Die Wandsbekerin Esther Isaak de Schmidt-Bohländer kandidiert. Für Oktoberfest und Bundestagswahl empfiehlt sie Bier von hier.
O' zapft is: Seit Sonnabend, neun Uhr, stürmen die ersten Besucher zum traditionellen Münchner Oktoberfest auf die Theresienwiese. Doch kein Hamburger muss den Weißwurst-Äquator überschreiten, um bierselige Gemütlichkeit zu genießen. Ab sofort hat die Wandsbeker Wies'n geöffnet. Bis zum 2. Oktober steht an der Wandsbeker Marktstraße alles im Zeichen des größten Oktoberfestes im Norden. Mehr als 20.000 Besucher werden erwartet.
Kaum eine Wandsbekerin kennt sich so gut aus mit heimischem Gerstensaft wie die Unternehmerin und Bundestagskandidatin Esther Isaak de Schmidt-Bohländer. Nicht weit von den "Wandsbeker Wies'n" betreibt die 52-Jährige seit 2005 das Geschäft "Bierland", in dem sie auch zahlreiche regionale Biere verkauft. Welches Bier empfiehlt die Bierbotschafterin der renommierten Akademie Doemens zum Hamburger Oktoberfest? "Zu dieser Frage muss ich mir erst einmal ein gutes Bier gönnen", sagte sie dem Abendblatt am Freitagabend.
Es sei schon merkwürdig, fügt sie hinzu, dass eine "sehr gute Hansestadt wie Hamburg" damit nicht sich selbst feiere, sondern die Bayern. Deshalb ihre Empfehlung: "Trinken Sie beim Oktoberfest sehr gutes Bier aus Hamburg!"
Mit dem Stilmittel Satire
Bier-Botschafterin Esther Issak de Schmidt-Bohländer will in den Bundestag. Sie kandidiert für "DIE PARTEI", die Satire mit Politik verbindet und von Redakteuren des Satiremagazins "Titanic" gegründet wurde. "Das Stilmittel Satire ist für meinen Wahlbezirk Wandsbek sehr gut", sagt sie. "Hier ist Freiheit, hier darf jeder etwas bewegen. Freiheit ist sehr gut! Freiheit ist, wenn Satire geht."
Im Falle eines Wahlsiegs ihrer Partei am 24. September will sie nicht nur Deutschlands erste Bierministerin werden, sondern es mit ihren Parteifreunden richtig krachen lassen. Natürlich mit Bier von hier. "Dann werden wir die Wandsbeker Plörre handwarm genießen." Das Bier, ein Kassenschlager für 1,50 Euro, sei nämlich "extraschal". "Es macht keine Bäuerchen und schädelt nicht. Die Plörre ist richtig gut."
Vom Münchner Oktoberfest und den dortigen Exzessen hält die evangelische Christin dagegen nicht viel. "Es ist ein Indiz für den Zerfall des Abendlandes."