Der Medizinstudent hatte gar keine Lust, mit seinem Vater in den Stadtpark zu gehen. Hier sein Bericht
Joshua Steffani (23) Medizinstudent, konnte mit den Rolling Stones nichts anfangen, bis ihn sein Vater Alexander (54) auf das Konzert mitnahm. Hier sein Erfahrungsbericht:
„Wir hatten sehr gute Plätze, in Reihe 13 und 20. Leider nicht nebeneinander. Für meinen Vater war dieses Konzert etwas Besonderes, weil es vielleicht das letzte Gastspiel der Band hier in Hamburg ist. 500 Euro für die Karten hat er ausgegeben, aber er hat sich damit einen Traum erfüllt. Ich hatte ja einen tollen Blick auf die Bühne und war zunächst erstaunt, welchen technischen Aufwand die betrieben haben. Die Vorband kannte ich wahrscheinlich besser als das doch eher ältere Publikum. Bevor es losging, hatte ich mich unwohl gefühlt, weil die Fans dem Beginn so entgegenfieberten und ich diese Aufregung nicht teilen konnte.
Aber es war schon beeindruckend, 80.000 Menschen hinter meinem Rücken zu haben. Das war phänomenal, und auch die Stones-Fans waren echte Typen. Mir wurde bewusst: Da bewegt sich Geschichte auf der Bühne. Und wie! Als Mick Jagger kam, war er mir so nah, dass ich ihn fast hätte berühren können. Was für eine Ausstrahlung, was für ein Charisma er hat. Und nicht nur er, sondern alle Bandmitglieder. Besonders beeindruckend für mich war, dass Ron Wood nach seinem Lungenkrebs so fit auf der Bühne steht. Und wie Mick Jagger das Publikum animiert hat, seine Bewegungen, seine körperliche Verfassung waren wirklich fesselnd.
Mich haben die Musiker als Menschen mehr fasziniert als ihre Musik. Vorab hatte ich mir „Satisfaction“ angehört, und ich war begeistert, als das gespielt wurde. Die Stones sind generationenübergreifend. Das war ein Riesenerlebnis.“
(Aufgezeichnet von Geneviève Wood)