Hamburg. Eine halbe Million Gäste wird zu Blue Port und Cruise Days erwartet. Welche Aussichtspunkte Experten empfehlen.

An diesem Wochenende hat Hamburgs maritimes Herz besonders viel zu bieten. Bis zum Sonntag versprechen die Cruise Daysein illustres Programm – auf der Elbe und an Land. Zu später Stunde schafft der blau illuminierte Hafen eine abwechslungsreiche Kulisse. Die Hafenkante fungiert als Bühne: Das Veranstaltungsgelände erstreckt sich über 4,5 Kilometer, vom Cruise Center Altona bis zur HafenCity. An drei Tagen werden mehr als 500.000 Zuschauer erwartet.

Eine Rekordbeteiligung von elf Kreuzfahrtschiffen beschert dem Publikum die bisher größte Parade in der Geschichte dieses Ereignisses. Am Sonnabend von 21.15 Uhr an sollen sechs Ozeanriesen, begleitet von 24 weiteren Schiffen und einem Feuerwerk, elb­abwärts schippern. Angeführt wird die Zeremonie zu Wasser von der „Aidaprima“; es folgen die „Norwegian Jade“, die „Europa 2“, „Mein Schiff 3“, die „Europa“ und die „MSC Preziosa“. Erstmals wird die Parade musikalisch untermalt.

Hafenfest beginnt mit ZDF-„Traumschiff“

Das Hafenfest beginnt am heutigen Freitag mit dem Einlaufen der „Amadea“ (dem aktuellen ZDF-„Traumschiff“), der „Albatros“ sowie der „Sans Souci“. Um 22 Uhr steuert die MS „Europa 2“ ihren Liegeplatz am Kirchenpauerkai an. Später macht sie an der Überseebrücke fest. Dort steigt um 22.15 Uhr ein Feuerwerk. Am Sonntag startet das Flusskreuzfahrtschiff „Katharina von Bora“ zu einer Hafenrundfahrt. Zum Finale laufen um 18 Uhr die „Silverwind“ und die „MSC Preziosa“ aus. „Ich freue mich, den Cruise Days einen wunderbar beleuchteten Hafen präsentieren zu können“, sagt Michael Batz, Lichtkünstler und Organisator.

Sein Ziel ist es, die Passagiere der Kreuzfahrtriesen zu einem „Teil des Kunstwerks“ zu machen. Zu diesem Zweck lässt Batz vor der Parade am Sonnabendabend an Bord der Schiffe 3000 Zughandleuchten verteilen, eine Art Taschenlampe. Diese können nach Lust und Laune zum Takt der Musik geschwenkt werden. In Kombination mit dem in Blau getauchten Hafen soll sich ein Bild ergeben, das die Hansestadt noch nicht gesehen hat.

Polizei setzt große Wasserkanister ein

Doch was sind die idealen Orte, um das Spektakel betrachten zu können? „Den besten Blick hat man natürlich an den Landungsbrücken und auf der Flutschutzmauer“, sagt Katja Derow von der Agentur Red Roses. Kommentiert wird die Veranstaltung von dem Schauspieler, Moderator und Heinz-Erhardt-Enkel Marek Erhardt. Wer es weniger turbulent und eng mag, steuert andere Aussichtspunkte an. Empfehlungen für etwas ruhigere Verhältnisse sind der Holzhafen oder die Beach-Clubs Hamburg del Mar und StrandPauli westlich der Landungsbrücken.

Als Geheimtipp gilt der Elbstrand zwischen Neumühlen, dem Strandhaus am Alten Schweden und der Strandperle. Mit etwas Glück sind noch Tickets für die Plaza der Elbphilharmonie zu haben. Besser und erhabener kann man nicht zugucken. Wer ein entspanntes Umfeld sucht, kann sich auf den Magellan-Terrassen in der HafenCity niederlassen. In einem spanischen Restaurant lässt es sich dort unter einem „Magic Sky“ bei Tapas, Wein und Musik vortrefflich ausruhen, rät Katja Derow.

Buntes Programm

Profis wagen einen „Sprung“ über den Strom – beispielsweise mit einem Spaziergang durch den ebenfalls blau beleuchteten Alten Elbtunnel. Auf der Flussseite vis-à-vis locken festliche Klänge: Von Freitag bis Sonntag werden auf dem Platz der Deutschen Einheit unter freiem Himmel Konzertmitschnitte aus der Elbphilharmonie übertragen – vom Kinderkonzert bis zu Beethovens Neunter Sinfonie.

An Land offerieren 15 sogenannte Themeninseln von morgens bis nachts ein buntes Programm. Weitere Ein­zelheiten gibt es im Internet unter www.hamburgcruisedays.de/service­. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich die kostenlose Hamburg Cruise App für Mac oder Android herunterladen. Damit gibt es einen genauen Überblick über sämtliche Programmpunkte, Bühnen und Schiffe. Programmänderungen werden per Push-Nachricht verschickt.

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Zum Schutz vor Terroranschlägen greift die Polizei bei den Cruise Days auf ein neues Hilfsmittel zurück: große Tankkanister, die ein Durchbrechen von Autos und Lastwagen verhindern sollen. „Sie sind neben Betonquadern und anderen technischen Sperren ein Teil des Sicherheitskonzepts“, sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack dem Abendblatt. Besucher sollten öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Aus Sicherheitsgründen sind alle Straßen rund um das Festgelände gesperrt. Auch abendblatt.de berichtet aktuell vom Blue Port.