Berlin. 3000 Gäste besuchten das Jahresfest der Landesvertretung, bei dem sich in Berlin ausnahmsweise alles um Hamburg drehte.
Eigentlich müsste es einen Sonderzug von Hamburg nach Berlin geben, wenn Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wolfgang Schmidt (SPD), Staatsrat und Bevollmächtigter beim Bund, zum traditionellen Jahresfest in die Hamburger Landesvertretung an der Jägerstraße einladen. Das Motto „Hamburg in Berlin“ ist dann Programm: Am Dienstagabend war es wieder so weit, und allein 1000 Gäste reisten aus der Hansestadt an, viele nutzten die ICE-Verbindung und schon die knapp zweistündige Fahrt zum Netzwerken.
Neben den Hanseaten kamen rund 2000 weitere Besucher aus der Hauptstadt dazu – und das bei hochsommerlichen Temperaturen und blauem Himmel. Auf der Gästeliste: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). Auch etwa 80 Botschafter aus aller Welt hatten sich zu der Feier angemeldet.
Scholz hob die Bedeutung der Elbphilharmonie hervor
Die Hamburger Politik war ebenfalls gut vertreten: Mehrere Senatoren und Staatsräte waren dabei, ebenso Fraktionschefs aus der Bürgerschaft. Auch Unternehmer Michael Otto, Hamburg-Tourismus-Chef Michael Otremba, Hamburg-Messe-Chef Bernd Aufderheide und Hotelier Kai Hollmann reisten aus der Hansestadt an.
Zur Begrüßung sagte Erster Bürgermeister Olaf Scholz: „Dieses Fest ist ein schöner Anlass, über alle Grenzen und Interessen hinweg miteinander zu diskutieren.“ Scholz hob auch noch einmal hervor, welche Bedeutung die Eröffnung der Elbphilharmonie, „eine Perle der Musik“, für Hamburg hat. Und Staatsrat Wolfgang Schmidt sagte: „Es gibt schöne Gelegenheiten, neue Freundschaften zu schließen und die Bande zwischen Hamburg und Berlin noch enger zu knüpfen.“ Die Einladungen zu der Veranstaltung in der Landesvertretung sind begehrt, denn die Veranstaltung ist eine gute Gelegenheit zum Netzwerken: „Es treffen sich bei diesem Jahresfest Gäste, die sich wirklich etwas zu sagen haben. Die Nachfrage ist groß, deshalb könnten wir auch noch viel mehr Einladungen aussprechen, aber der Platz ist begrenzt“, sagt Staatsrat Schmidt.
Ein Ort zum Sehen – und Gesehenwerden
Vor allem ist „Hamburg in Berlin“ auch ein Ort zum Sehen und Gesehenwerden: „Ein tolles Fest, es ist jedes Mal ein bisschen wie nach Hause zu kommen. Hamburg zeigt an diesem Tag eine enorme Präsenz in Berlin“, sagt Anjes Tjarks, Grünen-Fraktionschef in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Die Dehoga-Landesgeschäftsführerin Ulrike von Albedyll lobte die „entspannte Atmosphäre und angenehmen Gespräche.“ Für „Charity-Lady“ Hannelore Lay steht fest: „Ich bin Stammgast, weil dieses Ereignis einfach einzigartig ist.“
Fast wie ein Hamburger Straßenfest
Das Jahresfest der Hamburger Landesvertretung in Berlin hat inzwischen auch ein wenig von einem Straßenfest, wie es in der Hansestadt gefeiert werden könnte, denn auf den abgesperrten Außenflächen werden an den Ständen Spezialitäten wie Labskaus oder Rührei mit Krabben angeboten.
Auf der Musikbühne traten unter anderen die Soulisten und der irische Sänger Johnny Logan („What’s Another Year“) auf, der 1980 und 1987 den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen hatte. Unterstützt wurde das Fest der Freien und Hansestadt Hamburg von mehr als 130 Sponsoren.
Die Hamburger Landesvertretung Die Hamburger Landesvertretung wurde 1950 in Bonn gegründet. Nachdem der Bundesrat nach Berlin umzog, verlegte auch die Landesvertretung der Hansestadt ihren Sitz in die Hauptstadt. Seit dem Jahr 2000 ist die Institution an der Jägerstraße im Bezirk Mitte beheimatet. Die Landesvertretung vertritt die Interessen der Hansestadt im Bundestag, Bundesrat und bei der Bundesregierung. Auch Verbände, öffentliche Institutionen und die Europäische Union zählen zu den Ansprechpartnern der Institution. Sie ist Teil der Senatskanzlei und untersteht somit Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Wolfgang Schmidt (SPD) steht als Bevollmächtigter der Hansestadt Hamburg seit 2011 an der Spitze der Landesvertretung. Steffen Hebestreit leitet die Einrichtung seit 2015. (hpjw) |
