Die Wahrheit des vergangenen DFB-Pokalwochenendes lautet: Die 1:3-Niederlage der Rothosen gegen den Dritt­ligisten aus Osnabrück (die überdies 72 Minuten lang äußerst generös auf einen Spieler verzichtet hatten, um dem HSV mehr Raum zur Entfaltung seiner Abschlussschwäche zu geben) darf selbstverständlich nicht als „Überraschung“ angesehen, sondern muss als saisonübergreifende Taktikvariante begriffen werden. Doch was sportlich nachvollziehbar erscheint („Jetzt volle Konzen­tration auf die Liga ...“) dürfte sich für die einst stolzen Bewohnerinnen und Bewohner der schönsten Stadt der Welt zwangsläufig als ernsthafte, dauerhafte seelische Belastung niederschlagen. Denn was sie (die Hamburgerinnen und Hamburger) jetzt überall in der Fremde vor allem erwarten können, sind beißende Häme, Hohn und Spott.

Damit Ihnen Ihr Ego jedoch nicht abhanden kommt, hat das Abendblatt in Zusammenarbeit mit führenden Psychologen Antworten entwickelt, mit denen Sie fiese Witzbolde verstummen lassen:
1. „Es zeugt von hoher Kunst, neue und unverbrauchte Spieler so zu trainieren, dass sie schon nach kurzer Eingewöhnung nichts mehr mit einem Ball anfangen können.“
2. „Wieso Blamage? Wir sind in den vergangenen 29 Jahren neunmal in der ersten Pokalrunde ausgeschieden: Das ist ein neuer Bundesligarekord!“
3. „Ist es nicht zu und zu schön, dass man jetzt schon vor dem Saisonanfang mit Sicherheit sagen kann, dass der HSV sich als Top-Kandidat für den Relegationsplatz empfiehlt?“
4. „Ich gehe doch nicht wegen der Niederlage so gebückt: Ich habe Rücken!“