Funchal/ Madeira. Während viele Gestrandete bereits in die Heimat zurückfliegen konnten, müssen Urlauber auf den Flug nach Hamburg weiter warten.

Auf der portugiesischen Urlaubs-Insel Madeira hat sich die Lage am Flughafen deutlich verbessert – aber noch immer warten gestrandete Urlauber auf ihren Rückflug. „Die Situation normalisiert sich, die Winde sind deutlich schwächer geworden“, sagte ein Sprecher der Flughafenverwaltungsbehörde ANA am Dienstag auf Anfrage. Zwischen Sonnabend und Montag waren den amtlichen Angaben zufolge wegen der starken Winde insgesamt 160 Flüge annulliert worden. Rund 22.000 Menschen seien betroffen gewesen, hieß es. Madeira liegt rund 950 Kilometer südwestlich von Lissabon.

Die große Mehrheit der Flüge startete und landete am Dienstag in der Inselhauptstadt Funchal wieder plangemäß. Aber Hunderte Touristen, die eigentlich schon am Wochenende zurück in der Heimat sein wollten, mussten sich am Dienstag weiterhin in Geduld üben. Nicht alle annulierten Flüge wurden schnell nachgeholt.

Ärger über Fluggesellschaft Germania

„Wir bekommen kaum Informationen“, sagte eine verärgerte Deutsche, die mit der ganzen Familie nach Madeira geflogen war. Bereits seit Donnerstag sei bekannt gewesen, dass es sehr starke Winde geben würde. Die Airlines hätten sich aber zum Teil überhaupt nicht auf die Situation eingestellt. Einige Fluggesellschaften hätten Busverbindungen und Hotelübernachtungen organisiert, andere hätten die Fluggäste aber völlig im Stich gelassen.

Etwa die Berliner Airline Germania, deren Flug nach Hamburg ausgefallen war. „Wir haben Sonntag und Montag kaum Informationen von den Flughafenmitarbeitern bekommen. Von der Airline hat sich niemand gemeldet“, sagt eine Betroffene. Erst nach stundenlangem Warten in der Warteschleife der Servicenummer habe man Informationen erhalten, ab 19.30 Uhr sei diese jedoch gar nicht mehr erreichbar gewesen. „Am Montag haben wir den ganzen Tag am Flughafen verbracht und haben erst abends erfahren, dass wir nicht zurückfliegen können“, sagt sie. Andere Fluggesellschaften hätten ihren Fluggästen das bereits Stunden im Voraus mitgeteilt.

Auch Juliane und Axel Kiermeyer aus Hamburg gehören zu den Touristen, die von den Flugstreichungen betroffen sind.
Auch Juliane und Axel Kiermeyer aus Hamburg gehören zu den Touristen, die von den Flugstreichungen betroffen sind. © dpa | Martina Rathke

Auch um Hotels habe sich die Fluggesellschaft – anders, als andere Airlines – nicht gekümmert. „Wir sind auf eigene Faust los und haben für unsere fünfköpfige Familie bereits rund 600 Euro bezahlt“, so die Betroffene. Sie hoffe, in der Nacht zu Mittwoch zurückfliegen zu können. Auf der Internetseite von Germania wird ein Flug für 0.50 Uhr angekündigt – vorberhaltich der weiteren Wetterentwicklung. Das bestätigte auch eine Sprecherin der Fluggesellschaft auf Nachfrage und fügte hinzu: „Wir möchten uns an dieser Stelle für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen und verstehen den Unmut, der sich gebildet hat, andererseits hat Funchal vor der besonderen Herausforderung gestanden, mehr als 5.000 Passagiere sofort zu betreuen.“

Andere Betroffene sind ihrem Ziel schon deutlich näher gekommen. So wie der Hamburger Anwalt Axel Kiermeyer, der ebenfalls auf Madeira festsaß. „Meine Frau und ich haben es geschafft, einen Flug nach Bremen zu bekommen und sind jetzt in Deutschland gelandet. Damit ist für uns die Odyssee erstmal vorbei“, sagte er dem Abendblatt am Dienstag. Nun liegen nur noch rund 130 Kilometer vor ihnen.