Hamburg/Lauenburg. „Kaiser Wilhelm“ lag in Hamburg fest – Passagiere mit Bussen weitertransportiert

Für die Gäste des Raddampfers „Kaiser Wilhelm“ ging es am Sonntag unplanmäßig mit dem Bus zurück nach Hause. Während der Fahrt durch den Hamburger Hafen brach die Welle des Schaufelradantriebs. Die Havarie zwang Kapitän Markus Reich dazu, die Fahrt umgehend zu beenden: „Als wir an der Elbphilharmonie vorbeigefahren sind, haben wir einen Schlag gehört und sofort die Maschinen gestoppt. Mithilfe von Wind und Strömung konnten wir sicher anlegen“, sagte er. Am Holthusenkai wurde das beschädigte Schiff festgemacht. Danach organisierte die Besatzung die Heimfahrt für die 270 Gäste mit Bussen und Taxis.

Eine Gefahr für die Passagiere oder das Schiff habe laut Reich zu keiner Zeit bestanden. „Solche Vorfälle sind nicht schön, aber so etwas kann immer mal passieren. Die Gäste haben das alles sehr entspannt aufgenommen. Da hat keiner gemeckert. Wichtig war, dass wir als Crew auch ruhig geblieben sind“, sagte der Schiffsführer.

Das Schiff wurde erst Anfang des Jahres restauriert

Der 117 Jahre alte Dampfer war auf einer Elbfahrt von Lauenburg nach Hamburg und zurück. Für das unter Denkmalschutz stehende Schiff ging es am Abend des Sonntags wieder flussaufwärts. Das Tankschiff „Nautic“ schleppte die „Kaiser Wilhelm“ zur Lauenburger Hitzler-Werft. Hier sollen nun Experten die Reparaturen durchführen. Der entstandene Schaden beläuft sich auf etwa 10.000 Euro.

„Das Geld haben wir. In zwei Wochen steht die nächste Tour an. Diese ist auch schon ausgebucht, und bis dahin sollen die Arbeiten erledigt sein“, sagte Markus Reich. Das Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg wird also auch in Zukunft Elbfahrten auf der „Kaiser Wilhelm“ anbieten können.

Erst Anfang dieses Jahres hatte das Museum 950.000 Euro Förderung vom Bund erhalten. Mit dem Geld wurde der Dampfer komplett restauriert. Es wurde sichergestellt, dass alle Sicherheitsvorschriften für historische Schiffe eingehalten werden können. Seit 1990 ist das Traditionsschiff nun schon auf Elbe und Weser unterwegs. Die „Kaiser Wilhelm“ gilt als Wahrzeichen und maritimes Erbe der Elbstadt Lauenburg.