Hamburg. Betreiber reagieren auf „gesteigertes Sicherheitsbedürfnis“. Ab September dürfen Besucher keine Taschen mehr mitnehmen.

Die Hamburger Barclaycard Arena in Bahrenfeld hat ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Ab September dürfen Besucher keine Taschen mehr mitnehmen. Was größer als ein DIN-A4-Heft ist, muss am Eingang für 2 Euro Gebühr abgegeben werden. Zusätzlich können die jeweiligen Veranstalter auf Wunsch noch strengere Regeln fordern, auf die in den Hinweisen zur Veranstaltung hingewiesen wird. Damit reagieren die Betreiber laut eigenen Angaben auf ein „gesteigertes Sicherheitsbedürfnis“ der Besucher.

„Wir haben uns entschlossen, zusätzlich zur Detektor-Kontrolle ein einheitliches Taschenverbot für alle Veranstaltungen einzuführen“, sagt Steve Schwenkglenks, General Manager bei der Barclaycard Arena. Die Wettkampfstätte hatte bereits im August vergangenen Jahres als erste Veranstaltungshalle in Hamburg an allen Eingängen Metalldetektoren zum Durchgehen installiert. Diese ersetzen dabei nicht die Körperkontrollen, die auf Verdacht nach wie vor zusätzlich möglich sind.

Kostenpflichtige Abgabemöglichkeit für Gepäck

„Solche Kontrollen und Verbote sind bei Festivals und in vielen anderen Ländern längst gang und gäbe“, sagt Schwenkglenks. Neben der gesteigerten Sicherheit würde durch das Taschenverbot auch der Einlass in Zukunft schneller funktionieren, da nicht mehr jeder Rucksack einzeln durchsucht werden müsse. „Außerdem gibt es sowieso keinen Grund, einen Rucksack mitzubringen. Kleine Handtaschen für die Damen sind nach wie vor erlaubt“, sagt Steve Schwenkglenks.

Für Behälter, deren größte Seite die Maße 21 mal 29,7 Zentimeter überschreitet, gibt es an der Arena eine begrenzte, kostenpflichtige Abgabemöglichkeit. Die erhobene Gebühr von 2 Euro diene zur Deckung der aufgrund dieser Maßnahmen anfallenden Personalkosten. Etwaige Überschüsse würden wohltätigen Zwecken in Hamburg zugeführt werden.

„Wir sind sicher, dass die von uns ergriffenen zusätzlichen Maßnahmen breite Zustimmung finden“, sagt Steve Schwenkglenks. Es würde ein wichtiger Beitrag zum gesteigerten Sicherheitsempfinden der Besucher und aller Beteiligten geleistet werden. In Berlin wird die zum selben Unternehmen gehörende Mercedes-Benz Arena entsprechende Verbote einführen.

Beim benachbarten Volksparkstadion können weiterhin Rucksäcke mitgebracht werden. „Wir stellen unser Sicherheitskonzept stetig auf den Prüfstand und passen sie, wenn nötig, an aktuelle Entwicklungen und Anforderungen an. Dabei wird auch die Mitnahme von Taschen und Rucksäcken besprochen“, sagt HSV-Stadionchef Kurt Krägel. Ein Verbot sei aber aktuell nicht geplant.