Blankenese. Antrag auf Massenveranstaltung in Blankenese abgelehnt. 2011 sah die Welt noch ganz anders aus

Das Verbot für die beliebten Tauffeste an der Elbe kam bei den Kirchenmitgliedern gar nicht gut an. Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer versucht sich nun in Schadensbegrenzung und hat den Fall zur Chefsache erklärt. Es war ihre Behörde, die der Rissener Kirchengemeinde eine für diesen Sommer geplante Veranstaltung am Elbufer bei Blankenese untersagt und damit großes Unverständnis ausgelöst hatte.

Denn als Grund für die Ablehnung führte die Verwaltung Sicherheitsbedenken ins Feld. Weil es sich bei dem Falkensteiner Ufer um ein Naturschutzgebiet handelt, wären Veranstaltungen dieser Art dort nicht möglich. Zudem wies die Verwaltung in ihrem Ablehnungsschreiben darauf hin, dass Taufen an der Elbe aufgrund vorbeifahrender Schiffe und der Sogwirkung durch Wellen gefährlich sein könnten.

Das Erstaunliche: Vor sechs Jahren spielten diese Argumente anscheinend keine Rolle. Damals hatten sich 23 Gemeinden aus dem evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein zusammengeschlossen und zum größten Tauffest seiner Art geladen. 243 Täuflinge erhielten damals bei sommerlichem Wetter ihren Segen. Gemeinsam mit Eltern, Paten, Verwandten und Freunden wurde ein Fest gefeiert, das bei allen gut ankam. „Es war ein großer Erfolg“, erinnert sich Propst Karl-Heinrich Melzer, der es ausdrücklich begrüßt, wenn Kirchengemeinden solche Veranstaltungen organisieren. „Das ist besonders für Menschen interessant, die sich mit einer Feier an der Elbe leichter tun als mit einem festlich geprägten Gottesdienst in der Kirche“, sagt er. Nach einem Krisengespräch mit seiner Namensvetterin aus dem Bezirksamt am Donnerstag hält er sich mit Kritik an der Verwaltung aber zurück.

Wie Bezirkssprecher Martin Roehl erklärte, werde die Behörde nun das Gespräch mit der Kirchengemeinde suchen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. „Es gibt ja immer einen gewissen Ermessensspielraum“, so Roehl. Klar ist, dass in diesem Jahr nichts mehr aus dem Tauffest an der Elbe wird. Verlaufen die Gespräche aber gut, könnte 2018 schon wieder alles anders aussehen.