Hammerbrook. Nach dem Rohrbruch brach der Verkehr in der City zusammen. Und die Situation wird wohl noch länger schwierig bleiben

Ein Rohrbruch an einer Transportleitung an der Amsinckstraße auf Höhe des Hotels Ibis hat am Montag für erhebliche Behinderungen gesorgt. Die Feuerwehr wurde gegen 13.40 Uhr alarmiert. „Insgesamt sind mehrere Tausend Kubikmeter Trinkwasser ausgetreten und haben die Straßen überflutet“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Nachmittag. Die Amsinckstraße wurde für den Verkehr für knapp drei Stunden komplett gesperrt. Auch im Münzviertel standen zeitweise mehrere Straßen unter Wasser.

Einsatzkräfte der Feuerwehr haben zudem mit Hilfe von sogenannten Tauchpumpen rund 2000 Kubikmeter Wasser aus einer Tiefgarade am Schultz­weg abgepumpt, in der mehrere Autos standen. Anwohnerin Karina Zimmer wollte gerade in den Urlaub nach Frankfurt aufbrechen: „Ich habe die Feuerwehrautos gehört und wollte noch auf die Dachterrasse, aber der Aufzugschacht war bereits vollgelaufen.“ Stromnetz Hamburg und einige Elektrikernotdienste mussten außerdem mehrere Hausanschlüsse überprüfen, um die Sicherheit für die Anwohner zu gewährleisten.

Rund um den Deichtorplatz kam es am Nachmittag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Autos stauten sich auf der Verkehrsader zwischen Elbbrücken und Innenstadt, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Auch die Nebenstrecken waren überlastet. Autofahrer wurden daher gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Zahlreiche Buslinien in und aus Richtung St. Georg, Hammerbrook, Hamm und Borgfelde waren ebenfalls betroffen.

Innerhalb kürzester Zeit kam es im gesamten Innenstadtbereich, rund um die Alster, aber auch im Bereich Veddel zu chaotischen Verkehrsverhältnissen. Die Auswirkungen waren selbst bis nach Barmbek zu spüren. „Eigentlich alle wichtigen Hauptverkehrsstraßen waren überlastet“, so ein Beamter der Verkehrsleitzentrale. „Das die Autofahrer gnadenlos noch die Kreuzungen blockiert haben, hat die Situation zusätzlich verschärft.“ Eine erste Entspannung gab es, nachdem der Deichtortunnel und der Wallringtunnel, die beide gesperrt waren, wieder freigegeben wurden.

Neben der Stadt war auch die A 1 betroffen. Dort versuchten zahlreiche Autofahrer, die nicht in die Stadt hinein kamen, über das „Schweineohr“ im Kreuz Süd auszuweichen, um über Billstedt in die Stadt zu kommen. Deshalb stauten sich die Fahrzeuge auf der A 1 auf 14 Kilometer zurück.

In der Hamburger Innenstadt kam es zeitweise zu Ausfällen bei der Wasserversorgung. „Bei uns war für etwa 45 Minuten das Wasser weg“, sagte Gabriele Walden, Mitarbeiterin vom Restaurant Daniel Wischer an der Steinstraße. Auch die Balzac-Filiale an der Knochenhauertwiete am Rathausmarkt war betroffen. „Die Kaffeemaschine lief gar nicht mehr, die Spülmaschine haben wir zur Sicherheit ausgemacht“, so Mitarbeiterin Katharina Detgens. Die Trinkwasserversorgung sei am Nachmittag über andere Leitungen wieder hergestellt worden, sagte eine Sprecherin von Hamburg Wasser.

Die geborstene Leitung hat einen Durchmesser von 60 Zentimetern und wurde rund eine Stunde nach dem Rohrbruch aus dem Kreislauf genommen, sodass danach kein Wasser mehr austrat.

Vor dem Ibis-Hotel hatte sich unterdessen ein großer Krater auf der Amsinckstraße aufgetan. Die Straße ist teilweise abgesackt. Stadtauswärts rollte der Verkehr zwar am Abend wieder, die stadteinwärts führenden Spuren bleiben jedoch längerfristig gesperrt, teilte Hamburg Wasser mit. Man gehe davon aus, dass die erforderlichen Baumaßnahmen rund drei Wochen Zeit in Anspruch nehmen.

Die Ursache für den Wasserrohrbruch war zunächst nicht bekannt. Witterung, Alter der Leitungen und hohe Verkehrsbelastung seien nur einige von vielen Möglichkeiten, so die Sprecherin der Wasserwerke.

( josi/mw/dsa/zv/dpa )