Hamburg . Der Musiker war am 22. Juni im Alter von 75 Jahren an den Folgen eines Treppensturzes verstorben. Sein letztes Schiff: eine Barkasse.

„Der letzte Wagen ist immer ein Kombi“: Mit diesem Song setzte sich Gunter Gabriel schon 1995 direkt mit dem Tod auseinander. Mit Gitarre ließ er sich vor zehn Jahren in dem Sarg fotografieren, in dem er nun eingeäschert wurde. Am 22. Juli findet in Hamburg die Trauerfeier für den verstorbenen Musiker statt.

Neben der Familie werden sich auch 120 geladene Gäste von dem Sänger verabschieden. Auf Gabriels Wunsch hin wird es keine pompöse Bestattung geben. Am liebsten wäre er ohnehin nach seinem Ableben mit seinem Hausboot versenkt worden. Nun wird eine Barkasse sein letztes Schiff sein – bei einer Seebestattung, die zu einem späteren Zeitpunkt im engen Familienkreis stattfinden wird.

Trauerfeier wird im Video festgehalten

Das digitale Bestattungshaus mymoria.de, das die Trauerfeier und auch die Bestattung von Gunter Gabriel organisiert, kündigte am Donnerstag an, dass die Fans des Sängers später ein Video der Trauerfeier auf der Website ansehen können. Zudem sei zu einem anderen Zeitpunkt auch ein Memorial-Konzert geplant, das das Lebenswerk von Gunter Gabriel würdigen soll.

Gunter Gabriels Karriere in Bildern

Gunter Gabriels Karriere in Bildern

Seine größten Erfolge hatte Country- und Schlagersänger Gunter Gabriel in den 1970er Jahren. Wir zeigen Momente seines bewegenden Lebens auf und vor der Bühne.
Seine größten Erfolge hatte Country- und Schlagersänger Gunter Gabriel in den 1970er Jahren. Wir zeigen Momente seines bewegenden Lebens auf und vor der Bühne. © imago/United Archives | imago stock
In den 70er Jahren wurde Gabriel bekannt. Mit „Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)“ fing 1973 alles an, Lieder wie „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ oder „Komm‘ unter meine Decke“ landeten in den Top 10.
In den 70er Jahren wurde Gabriel bekannt. Mit „Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)“ fing 1973 alles an, Lieder wie „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ oder „Komm‘ unter meine Decke“ landeten in den Top 10. © imago/United Archives | imago stock&people
Der aus Westfalen stammende Maschinenschlosser Günther Caspelherr, der durch seine Frau Gabriele zu seinem Künstlernamen kam, stach aus der damaligen Schlagerszene heraus.
Der aus Westfalen stammende Maschinenschlosser Günther Caspelherr, der durch seine Frau Gabriele zu seinem Künstlernamen kam, stach aus der damaligen Schlagerszene heraus. © imago/United Archives | imago stock&people
Er schrieb auch Lieder für andere Kollegen, so etwa „Wenn du denkst, du denkst“ (Juliane Werding), und war selbst zum Fernfahrer-Idol und zum Malocher-Musiker geworden.
Er schrieb auch Lieder für andere Kollegen, so etwa „Wenn du denkst, du denkst“ (Juliane Werding), und war selbst zum Fernfahrer-Idol und zum Malocher-Musiker geworden. © imago stock&people | Horst Galuschka
„Ein bisschen Macho, ein bisschen Punk, ein bisschen Proll“ – so sah er sich. „Die Trucker sind mir schon immer die wichtigsten Leute gewesen. Das sind die Helden für mich“, sagte er.
„Ein bisschen Macho, ein bisschen Punk, ein bisschen Proll“ – so sah er sich. „Die Trucker sind mir schon immer die wichtigsten Leute gewesen. Das sind die Helden für mich“, sagte er. © imago stock&people | teutopress
Gabriel mit seiner vierten Ehefrau Karin.
Gabriel mit seiner vierten Ehefrau Karin. © imago/Andreas Weihs | imago stock&people
Den Erfolgen in den 70ern folgte der Absturz in den 80ern: Neue Hits blieben aus, Ehen zerbrachen, bei Immobiliengeschäften verspekulierte er sich und verlor Millionen.
Den Erfolgen in den 70ern folgte der Absturz in den 80ern: Neue Hits blieben aus, Ehen zerbrachen, bei Immobiliengeschäften verspekulierte er sich und verlor Millionen. © imago/Rolf Zöllner | imago stock&people
Alkohol und Affären und ein Leben auf der Autobahn – jahrelang war er auf der Straße zu Hause.
Alkohol und Affären und ein Leben auf der Autobahn – jahrelang war er auf der Straße zu Hause. © imago stock&people | teutopress
Gestrauchelt, aber nicht gescheitert.
Gestrauchelt, aber nicht gescheitert. © imago stock&people | Lumma Foto
Für seine Fans war er der „deutsche Johnny Cash“, auf das Werk der US-Countrylegende hatte er sich gerade auch in den letzten Jahren im Studio und auf der Bühne konzentriert.
Für seine Fans war er der „deutsche Johnny Cash“, auf das Werk der US-Countrylegende hatte er sich gerade auch in den letzten Jahren im Studio und auf der Bühne konzentriert. © imago stock&people | Susanne Hübner
Kurz vor Cashs Tod nahm er 2003 in dessen Studio deutsche Versionen von Songs des US-Stars auf. „Das Tennessee-Projekt“ erntete ebenso gute Kritiken wie das weitere Hommage-Album „Sohn aus dem Volk – German Recordings“ (2009).
Kurz vor Cashs Tod nahm er 2003 in dessen Studio deutsche Versionen von Songs des US-Stars auf. „Das Tennessee-Projekt“ erntete ebenso gute Kritiken wie das weitere Hommage-Album „Sohn aus dem Volk – German Recordings“ (2009). © imago/Andreas Weihs | imago stock&people
Der Mann mit der markanten tiefen Stimme liebte die Hansestadt Hamburg. Er lebte auf einem Hausboot.
Der Mann mit der markanten tiefen Stimme liebte die Hansestadt Hamburg. Er lebte auf einem Hausboot. © imago/Henning Scheffen | imago stock
Immer wieder kehrte er als Musiker zurück – entweder zu seinen „Wohnzimmer-Konzerten“ oder ins große Rampenlicht.
Immer wieder kehrte er als Musiker zurück – entweder zu seinen „Wohnzimmer-Konzerten“ oder ins große Rampenlicht. © imago stock&people | Eibner
Gunter Gabriel ist am 22. Juni im Alter von 75 Jahren gestorben.
Gunter Gabriel ist am 22. Juni im Alter von 75 Jahren gestorben. © imago/Andreas Weihs | imago stock
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Gabriel war in den 70er-Jahren mit Hits wie „Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)“ oder „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ bekannt geworden. Für seine Fans war er der „deutsche Johnny Cash“, auf das Werk der US-Countrylegende hatte er sich gerade auch in den letzten Jahren im Studio und auf der Bühne konzentriert. Daneben sorgte der lange auf einem Hausboot in Hamburg-Harburg lebende Sänger immer wieder für Schlagzeilen jenseits der Musik: mit Alkoholabstürzen, Pleiten und gesundheitlichen Problemen.