Die Bundesregierung fordert ihre EU-Partner auf, die Fahndung nach den Krawallmachern beim G20-Gipfel zu forcieren. „Viele Fotos und Videoaufnahmen werden jetzt ausgewertet, um die Täter namhaft zu machen. Dabei sind wir auch auf die Unterstützung unserer ausländischen Partner angewiesen“, schrieb Justizminister Heiko Maas (SPD) seinen europäischen Amtskollegen. Im Brief, der dem Abendblatt vorliegt, betonte Maas, „bitte lassen Sie deutsche Rechtshilfeersuchen im Zusammenhang mit den G20-Taten von Ihren nationalen Behörden vordringlich bearbeiten“. Zugleich appellierte er an die EU-Justizminister, rasch Europäische Haftbefehle zu vollstrecken, die von deutscher Seite ausgestellt würden.

Maas geht es nicht nur um die Ahndung der Taten, die in Hamburg begangen worden sind. Die Zusammenarbeit solle so ver­bessert werden, „dass nicht beim nächsten Gipfeltreffen ein anderer Staat und eine andere Stadt von europäischen Krawalltouristen heimgesucht werden“. Als Beispiel nennt er die europaweite Sicherung von Beweismitteln im Cyberspace. „Politische Extremisten und europäische Krawalltouristen koordinierten ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten vor allem über das Internet“, schrieb Maas.