Hamburg. In Hamburg fand der Erste Rothaarigentag Deutschlands statt. Es soll regelmäßige Festivals geben. Vor- und Nachteile von roten Haaren.
Pumuckl und Pippi Langstrumpf sind hierzulande die bekanntesten Vertreter einer sehr seltenen Spezies: Rothaarigemachen höchstens zwei Prozent der Weltbevölkerung aus. Das Besondere an ihnen, ihr kupferfarbener Schopf, ist eigentlich das Produkt einer biochemischen Entgleisung der Natur – eine kleine Mutation auf einem Gen namens MC1R.
„MC1R“-Magazin heißt auch die Zeitschrift für Rothaarige, die der Hamburger Tristan Rodgers seit 2014 herausgibt. Am Wochenende hat der gebürtige Ire an der Elbe zudem den ersten Rothaarigentag Deutschlands initiiert. Knapp 100 Redheads in den unterschiedlichsten Farbtönen – von Rötlich-Blond bis Kupferrot – folgten der Einladung und trafen sich zum Picknick am Altonaer Balkon. Wäre die Veranstaltung nicht recht kurzfristig bei Facebook angekündigt worden, hätten sicher noch mehr teilgenommen.
Vor- und Nachteile von roten Haaren
Denn das Interesse der Rothaarigen daran, sich zu treffen, miteinander auszutauschen und Spaß zu haben, wächst. „Seit gut zehn Jahren gibt es Festivals für uns Rothaarige“, sagt Rodgers. Der 32-Jährige gehört selbst zu den Besuchern der „Redheaddays“ in der holländischen Kleinstadt Breda, in London und im irischen Hafenort Crosshaven. Dort treffen sich mittlerweile Tausende Rothaarige zu Fotoshootings, Sommersprossen Contest oder Ginger Speed Dating – doch es gibt auch einen Austausch über die Rolle der Rothaarigkeit in Kunst und Mode, um Vorteile (etwa der Auffälligkeitsfaktor) und Nachteile (die erhöhte Sonnenbrandgefahr).
Ihr neues Selbstbewusstsein sollen die Redheads künftig auch in Hamburg mit einem Festival feiern können – mit Kunstausstellungen, Podiumsdiskussionen, Musik und vor allem Spaß. „Das Treffen am Wochenende galt vorrangig unserer Vernetzung“, sagt Rodgers. Jetzt müsste unter anderem ein geeigneter Veranstaltungsort gefunden werden. „Ab August wird organisiert.“
Der Rothaarigentag in Hamburg könnte Teilnehmer aus ganz Deutschland, aber auch aus dem europäischen Ausland anziehen. Schon in Altona waren Rotschöpfe aus Berlin, Bremen und Flensburg dabei. Zudem haben die irischen Veranstalter gerade eine Pause angekündigt. Der Erfolg des Festivals ist ihnen über den Kopf gewachsen.