Hamburg. Rekord: In norddeutschen Firmen meldeten sich 2016 so viele Mitarbeiter krank wie nie zuvor. Das drückt auf die betriebliche Stimmung.

Es ist ein Trend, der den norddeutschen Groß- und Außenhandelsunternehmen Sorgen bereitet: Erneut haben sich 2016 Mitarbeiter häufiger krankgemeldet als im Jahr zuvor, wie aus einer Studie des AGA Unternehmensverbandes mit Sitz in Hamburg hervorgeht. Erfasst wurden darin die Daten von 18.700 Unternehmen mit 248.000 Mitarbeitern in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Demnach fehlten 2016 die Angestellten im Durchschnitt aufgrund von Krankmeldungen an 14,7 Arbeitstagen – ein neuer Rekord. Erst im Jahr davor hatte der AGA Unternehmensverband, der diese Erhebung seit 1979 macht, mit 13,9 Tagen einen Höchststand verzeichnet. Mit nur 8,1 Tagen gab es 2004 und 2005 die bisher niedrigste Fehlzeitenquote. Doch seit vier Jahren steigt die Zahl der Krankmeldungen kontinuierlich an. Die Quote der krankheitsbedingten Fehlzeiten in den Unternehmen kletterte von 5,5 auf 5,8 Prozent.

„Die weiter steigende Zahl an Krankheitstagen fordert Unternehmen und Beschäftigte zu ergründen, worin die Ursachen dafür liegen. Ziel muss es sein, durch Präventionsmaßnahmen die Krankheitstage zu reduzieren“, sagte Volker Tschirch, Hauptgeschäftsführer des AGA Unternehmensverbandes. Und weiter: „Unternehmen können mit einem guten Betriebsklima und gezielten Schulungen für mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung und guter Arbeitsorganisation den Stresslevel reduzieren und so die Krankheitstage senken. Sind Mitarbeiter häufig krank, müssen Kollegen deren Arbeit übernehmen. Das drückt auf die Stimmung.“