Hamburg. Der neue Anleger für Barkassen und Traditionsschiffe könnte die Standortentscheidung für ein neues Hafenmuseum beeinflussen.

Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ aus Lauenburg oder auch das „Feuerschiff Elbe 1“ aus Cuxhaven – solche norddeutschen Traditionsschiffe sollen künftig in Hamburg einen festen Anlaufpunkt bekommen: An den historischen 50er Schuppen auf dem Kleinen Grasbrook will die Stiftung Hamburg Maritim dazu eine rund 200 Meter lange Ponton-Anlage bauen, die speziell für solche Traditionsschiffe konzipiert ist, die mit Gästen Hamburg anlaufen wollen und hier bisher nur schwer eine Liegeplatz bekommen.

Am Donnerstag übergab Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) im Namen der Metropolregion Hamburg dazu einen Förderbescheid über 450.000 Euro. Die Metropolregion ist eine gemeinsame Organisation der norddeutschen Bundesländer zur Förderung von Infrastruktur- und Tourismusprojekten. 150.000 Euro trägt auch die Stage Entertainment GmbH, weil auch das historische Dampfschiff Schaarhörn an den neuen Anleger verlegt wird und damit die Musicals auf Steinwerder mehr Platz für den eigenen Fährverkehr bekommen. Insgesamt soll die Anlage rund 900.000 Euro kosten.

Gedacht ist der neue Anleger aber auch für Barkassen, um das Hafenmuseum in den 50er Schuppen für Besucher besser erreichbar zu machen. Der Anleger gilt für die Stiftung daher auch als Fingerzeig für die demnächst anstehende Standortentscheidung für das geplante neue und große nationale Hafenmuseum. Bisher hatte es Vorbehalte in der Kulturbehörde gegen den Standort am Kleinen Grasbrook gegeben. Er sei für Besucher viel zu schwer zu erreichen, hieß es. „Dieses Argument zählt nun nicht mehr“, sagte Stiftungsvorstand Joachim Kaiser.