Hamburg/München. Das Bild zeigt den Alt-Bundeskanzler offenbar in Wehrmachtsuniform. Bundeswehr fahndet nach Devotionalien aus der Nazi-Zeit.
Der Skandal um eine vermeintliche rechte Terrorzelle und extremistisches Gedankengut in der Bundeswehr hat in Hamburg zu einer skurrilen Maßnahme geführt. So sollen Angehörige an der nach Helmut Schmidt benannten Universität der Bundeswehr am Holstenhofweg in Marienthal ein Bild des 2015 verstorbenen Altkanzlers entfernt haben. Wie der "Focus" berichtet, sei Schmidt auf dem Bild in Wehrmachtsuniform zu sehen. Ein Sprecher der Universität hat das inzwischen bestätigt.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, hatte angeordnet, dass an Bundeswehrstandorten nach Devotionalien der Wehrmacht gesucht werde.
Wie der "Focus" unter Berufung auf Bundeswehrkreise berichtet, gebe es eine Mail, in der Offiziere angewiesen würden, alle „Symbole der NS-Zeit, Wehrmachtsdevotionalien (vom Bajonett bis zum Wehrmachtsstahlhelm), Wehrmachtsbilder, Wehrmachtsattribute, Sinnsprüche mit Vergleichen/Beschreibungen oder Zitaten aus der NS-Zeit, sämtliche Gegenstände (jede Art von Darstellung), welche mit einer Sympathie/Verehrung der Wehrmacht in Verbindung gebracht werden könnten“, sofort aus den Diensträumen zu entfernen.
Schmidt war im Zweiten Weltkrieg in der Wehrmacht. Auch wenn ihm mitunter vorgeworfen wurde, er habe sich mit den Nazis arrangiert, hatte er selbst betont, die Hitler-Diktatur sei die größte Katastrophe für die Deutschen gewesen. Schmidt tat alles, um sich von der NS-Diktatur zu distanzieren.