Hafencity. denk.mal in der HafenCity erinnert an deportierte Juden, Roma und Sinti

In der HafenCity ist am Ort des ehemaligen Hannoverschen Bahnhofs am Mittwoch die Gedenkstätte denk.mal eingeweiht worden. Sie erinnert an die Deportation von mehr als 8000 Juden, Roma und Sinti in mittel- und osteuropäische Konzentrationslager während der NS-Zeit.

„Der Hannoversche Bahnhof ist für Hamburg ein Ort der Schande und der Trauer, und ab heute auch ein würdiger Gedenkort“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) in einer Rede vor mehr als 600 Gästen. Unter ihnen waren Überlebende, Zeitzeugen und Angehörige sowie Vertreter der Opferverbände. Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nannte den Gedenkort „ein notwendiges Zeichen, in einer Zeit, in der populistische Parolen und das Schüren von irrationalen Ängsten“ wieder in Deutschland zu beobachten seien.

Romani Rose, Präsident des Zen­tralrats der Deutschen Sinti und Roma, rief dazu auf, gemeinsam dafür einzustehen, „dass wir eine Gesellschaft mit menschlichem Gesicht bleiben“.

Vom Hannoverschen Bahnhof waren zwischen 1940 und 1945 insgesamt 8071 Menschen mit 20 Zügen in Gettos und Konzentrationslager gebracht worden. Nur wenige der Deportierten überlebten den Holocaust. Die neue Gedenkstätte im Lohsepark besteht aus einem Relikt des Bahnsteigs 2, von dem die Deportationszüge abfuhren, 20 Tafeln, auf denen die Namen der Opfer zu lesen sind, sowie einem Dokumentationszentrum, das bis 2020 entstehen soll.