Hamburg. Das Hamburger Bauprojekt soll neue Wege in der Stadt-Architektur gehen und setzt auf ungewöhnliche Lösungen.

Es ist schon ein ungewöhnlicher Baublock, der in gut zwei Jahren am Baakenhafen in der HafenCity fertig sein wird: „Creative Blocks“, so nennen ihn die städtischen Planer. Am Donnerstag präsentierte Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter dafür das Ergebnis eines Architekturwettbewerbes und machte gleich neugierig auf das Konzept: „So etwas haben wir noch nicht gesehen, das ist wirklich etwas Neues.“

Tatsächlich handelt es sich bei dem geplanten Projekt um drei unterschiedliche Gebäude mit insgesamt 180 Wohnungen von drei verschiedenen Büros: In dem einen plant die Hamburger Garbe Immobilien-Projekte GmbH spezielle, eher kleine Single-Eigentumswohnungen (Jürgen Engel Architekten). Das Besondere: Musikzimmer, Kaminzimmer, einen Raum für Feierlichkeiten oder auch einen Yogaraum werden sich die Bewohner teilen können. Gedacht für Singles, die in die Stadt kommen, alleine leben wollen, aber auch eine nachbarschaftliche Gemeinschaft erleben möchten.

Gesamt-Investition von 75 Millionen Euro

„Wir hatten lange überlegt, welches Angebot fehlen könnte in der HafenCity und sind so auf dieses Konzept gekommen,“ sagt Garbe-Geschäftsführer Fabian von Köppen. Das Hamburger Immobilien-Unternehmen wird auch ein zweites Gebäude (Büro Kister Scheithauer Gross) in dem Ensemble bauen, das ebenfalls ein ungewöhnliches Nutzungskonzept vorsieht. In den oberen Stockwerken wird es frei finanzierte und geförderte Wohnungen geben, das Erdgeschoss ähnelt aber einer großen Markthalle. Hier sollen kleine, feine Unternehmen künftig produzieren, ausstellen und verkaufen: Etwa Uhren, hochwertige Schreibgeräte oder auch Golfschläger.

Insgesamt investiert Garbe 75 Millionen Euro und plante das Ensemble gemeinsam mit der Baugemeinschaft „Halbinsulaner“. Dahinter stecken 26 Architekten und andere Freiberufler, die in einem auffallend weißen Gebäude (Werk Arkitekter) Büros und Wohnungen beziehen wollen. Geplant ist dort auch ein „Kreativ-Geschoss“ für Veranstaltungen. Baukosten: rund 19 Millionen Euro.