Zur Zeit der Hanse brauten die Hamburger Bier an fast jeder Ecke. 531 Brauhäuser gab es im Jahr 1367. Vorzugsweise lagen sie an den Fleeten und in Hafennähe. Ihr Bier machte damals mehr als die Hälfte von Hamburgs Ausfuhr über See aus. Von diesem einstigen Status eines „Brauhauses der Hanse“ ist die Elbmetropole heute weit entfernt. Zusammenschlüsse und Übernahmen haben dazu geführt, dass der Großteil des in Hamburg gebrauten Bieres mittlerweile aus einer Hand, nämlich aus der 1879 gegründeten Holsten-Brauerei kommt. Und selbst die ist streng genommen nicht mehr hanseatisch, sondern zählt zum dänischen Carlsberg-Konzern.
Seit ein paar Jahren gibt es allerdings Hoffnung für eine neue Vielfalt auf dem Biermarkt. Mit Ratsherrn ging 2012 die erste neue Brauerei an den Start, die sich dem Craft-Bier-Trend zum handwerklich gebrauten Gerstensaft verschrieben hatte. Weitere Unternehmen wie die Kehrwieder Kreativbrauerei oder Hopper Bräu folgten. Dazu kommen noch die ganz kleinen Anbieter wie Elbpaul oder Wildwuchs, die ihre Spezialitäten bei anderen Unternehmen herstellen und abfüllen lassen.
Acht produzierende Brauereien gibt es mittlerweile wieder in Hamburg, die nach Angaben des Brauerverbands Nord zusammen rund 600 Mitarbeiter beschäftigen und auf einen Ausstoß von etwa 1,5 Millionen Hektolitern kommen.