Hamburg. Der Hamburger Wirtschaftssenator fürchtet stärkere Belastung der Wohnquartiere
Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Frank Horch, lehnt die Forderung des Umweltbundesamts, Tempo 30 auf allen Straßen in der Stadt einzuführen, ab. „Wir haben ein hierarchisches Straßensystem, mit Tempo 30 und Tempo 50“, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator (parteilos) am Freitag. „Wer an dieses funktionierende Straßensystem rangeht, sorgt dafür, dass die Wohnquartiere stärker belastet werden.“ Seine Begründung: „Die Tempo-50-Straßen ziehen den Verkehr aus den Wohngebieten, weil man da schneller fahren kann.“ Wenn man flächendeckend Tempo 30 einführe, verpuffe diese Wirkung. „Es ist völlig klar, was passiert: Dann verteilt sich der ganze Verkehr – inklusive der Wirtschaftsverkehre – wieder neu auf die Wohnquartiere. Und genau das wollen wir ja verhindern.“
Tempo 30 sollte auf allen Straßen in der Stadt gelten, hatte die Präsidentin des Umweltbundesamts, Maria Krautzberger, gefordert. „Tempo 30 bringt bessere Luft, flüssigeren Verkehr und weniger Unfälle – und man ist in der Regel genauso schnell unterwegs.“ Zwar könnten auf bestimmten Straßen auch höhere Geschwindigkeiten erlaubt werden, aber 30 Kilometer pro Stunde solle die Regel sein.