Hamburg. Nach Widerständen vor drei Jahren versucht die Hochbahn jetzt erneut, Parkflächen für Leihautos am U-Bahnhof Schlump einzurichten.

Die Hamburger Hochbahn und der Bezirk Eimsbüttel starten erneut einen Versuch, am U-Bahnhof Schlump eine Station für Leihautos (Switchh-Punkt) einzurichten. Obwohl die Idee bereits vor drei Jahren auf heftigen Widerstand von Anwohnern und Marktbeschickern stieß, wird an dem Plan festgehalten.

Die Unterschriftenliste am Marktstand von Helmut Buhr ist lang und es stehen viele Namen darauf. Anwohner und Marktbeschicker befürchten, dass der Wochenmarkt an der Gustav-Falke-Straße direkt vor dem Eingang zur U-Bahnstation Schlump einem Switchh-Point geopfert wird. Sie fordern, dass der Markt bleibt, wo er ist und keine Parkflächen für Mietautos auf der jetzigen Marktfläche entstehen.

Anwohner und Händler fürchten um Wochenmarkt

Der geplante Switchh-Point, an dem Fahrgäste einfach von Bussen und Bahnen auf Carsharing-Angebote oder Leifahrräder umsteigen können, liegt genau dort, wo die Händler montags und donnerstags ihre Stände aufbauen. Die Hochbahn hatte diesen Switchh-Point bereits vor drei Jahren geplant. Doch damals war der Widerstand zu groß. Und er ist es immer noch.

Nach wie vor sagen die Markthändler, dass diese Parkflächen das Aus für den Wochenmarkt bedeuten. Gemüsehändler Helmut Buhr: „Wir sind vom U-Bahn-Eingang gut sichtbar. Müssen wir unseren Standort wechseln und wird der Markt weiter nach hinten Richtung Bundesstraße verlegt, verlieren wir unsere Laufkundschaft.“ Seit 60 Jahren ist er an diesem Standort.

Hohe Nachfrage nach Car-Sharing

Er ist nicht grundsätzlich gegen einen solchen Switchh-Point und schlägt auch Alternativflächen an der Schröderstiftstraße vor, am Schanzenpark und auf der gegenüberliegenden Seite. Dort gäbe es ein verwahrlostes Stück Grünfläche.

Vor dem Eingang zur U-Bahnstation Schlump plant die Hochbahn eine Switchh-Punkt. Montags und donnerstags bauen dort Markthändler ihre Stände auf
Vor dem Eingang zur U-Bahnstation Schlump plant die Hochbahn eine Switchh-Punkt. Montags und donnerstags bauen dort Markthändler ihre Stände auf © Wood

Anwohnerin Hiltrud Voß glaubt, dass es mit dem Switchh-Point lauter wird und dass weitere Parkplätze wegfallen. „Dieser Standort macht keinen Sinn“, sagt sie. Sie schlägt den Parkplatz des gegenüberliegenden Haus des Sports als vor.

Die Hochbahn ist von dem Standort aber überzeugt, weil dort ein wichtiger Umsteigeknoten von der U2 auf die U3 ist. „Wir haben dort eine hohe Nachfrage nach alternativen Mobilitätsangeboten“, sagt Hochbahn-Sprecherin Constanze Dinse.

Die Hochbahn werde verschiedene Varianten für einen Standort prüfen. Man wolle die Bürger auch beteiligen. Stadtweit gibt es derzeit 12 Switchh-Punkte.

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion in Eimsbüttel Koorosh Armi zu den Hochbahn-Plänen: „Wir unterstützen grundsätzlich Switchh-Punkte. Ich bin zuversichtlich, dass die Hochbahn zusammen mit den Bürgern eine Alternative finden wird, die Anwohner und Marktbeschicker zufrieden stellt.“

An folgenden Terminen will das Unternehmen vor Ort informieren und Meinungen sammeln: Dienstag, 18. April, 14 bis 16 Uhr; Mittwoch, 19. April, 8 bis 10 Uhr sowie 17 bis 19 Uhr, und am Montag, 24. April, von 10 bis 12 Uhr. Später soll es noch eine Diskussionsveranstaltung geben.