Hamburg . Zeichen der Solidarität im Dom St. Georg. Evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs zum Terror: “Daran darf sich die Welt nicht gewöhnen.“
Ein Trauergottesdienst nach den Terroranschlägen auf koptische Christen in Ägypten wird am Ostermontag, 17. April, im katholischen Marien-Dom in St. Georg begangen. Prominenter Gast ist der koptisch-orthodoxe Bischof für Norddeutschland, Anba Damian aus Höxter (Nordrhein-Westfalen). Er wird gemeinsam mit der evangelischen Bischöfin Kirsten Fehrs im Gottesdienst predigen, wie die kirchlichen Pressestellen am Montag mitteilten.
Beteiligt sind auch der katholische Erzbischof Stephan Heße und Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH). Beginn ist um 16 Uhr. Die Christen in Ägypten und der Region litten seit Jahren unter Diskriminierung, Verfolgung und Terror, kritisierte Bischöfin Fehrs. "Daran darf sich die Welt nicht gewöhnen." Daher werde am Ostermontag auch ein Zeichen der Solidarität gesetzt.
Er trauere um die Menschen, die ermordet wurden, als sie Gottesdienst feierten, sagte Erzbischof Heße. "Dennoch glaube ich daran, dass das Leben stärker ist als der Tod".
"Terror kennt keine Religion."
"Wir sind entsetzt über die Anschläge auf unsere ägyptischen Glaubensgeschwister am Palmsonntag", betonte Pastor Onnen, Vorsitzender der ACKH. Es sei aber falsch, sich durch diese terroristischen Anschläge zu Vorurteilen gegen Muslime verführen zu lassen. "Terror kennt keine Religion."
Der gemeinsame Gottesdienst in Hamburg ist auch ein Zeichen der christlichen Zusammengehörigkeit, weil 2017 das Osterfest in den "westlichen" Kirchen (anglikanisch, evangelisch, freikirchlich, katholisch) und den "östlichen" Kirchen (orientalisch, orthodox) auf dasselbe Datum fällt. Der Gottesdienst ist zudem Teil der ökumenischen Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum. Nach dem Gottesdienst sind die Gäste zu Begegnung und Gespräch eingeladen.