Blankenese. Geplante Workshops fallen wegen hitziger Debatte aus

Ursprünglich sollte es bei der Bürgerwerkstatt am Sonnabend um die Detailgestaltung des Marktplatzes gehen. Drei Arbeitsgruppen waren geplant, in denen sich die Blankeneser einbringen sollten. Doch am Ende mussten die Workshops ausfallen. Viel zu hitzig stritten die rund 120 Anwesenden über den allgemeinen Sinn des immerhin mit 1,5 Millionen Euro veranschlagten Projekts. Dabei soll bereits im Mai mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden, der die Umgestaltung des Ortszentrums einläuten wird.

In voraussichtlich fünf Bauabschnitten soll der Marktplatz als Ortszentrum barrierefreier, offener und autofreier werden. Dafür sollen Hecken und Mauern weg, angrenzende Straßen verkehrsberuhigt und ein Teil des erhöht liegenden Marktplatzes abgetragen werden. Durch eine einheitliche Bepflasterung, die ans Treppenviertel erinnert, soll Weite entstehen.

Obwohl es im Vorfeld einige Informations- und Werkstattgespräche gegeben hatte, fühlt sich ein Teil der Blankeneser bei der Planung abgehängt. Eine Anwohnerinitiative hat sich gebildet, die im Vorfeld der Infoveranstaltung bereits kräftig getrommelt hatte.

Deren Mitstreiter kritisieren, dass es keine Gesamtplanung und kein Verkehrskonzept gibt. Zudem lehnen sie den geplanten Umbau der Propst-Paulsen-Straße ab, wo neue Parkplätze entstehen sollen, sowie die Begradigung des Platzes. Das so eingesparte Geld wollen die Kritiker lieber in eine bessere Pflasterung und einen „liebevoller gestalteten“ Platz investieren. „Das ist ein hundsgewöhnlicher Platz. Ich vermisse ein Alleinstellungsmerkmal“, kritisierte beispielsweise der ehemalige CDU-Bezirksabgeordnete Joachim Eggeling. Einige drohten sogar mit einer Unterschriftenaktion. Schon einmal war so ein Umgestaltungsplan, der dort eine Tiefgarage vorsah, gekippt worden.

„Ein Zurück wird es nicht geben“, stellte Friedrich-Wilhelm Ritzmann aus dem Bezirksamt Altona nach zweistündigem Streit klar. Trotzdem versprach er, die Kritik mitzunehmen. Die vielen Anmerkungen sollen nun noch einmal abgewogen, die Ergebnisse auf einer weiteren Infoveranstaltung präsentiert werden – möglichst bevor die Bagger rollen.