Hamburg. Aktivisten hatten im Internet zur Beteiligung am Prozess aufgerufen. Polizeidirektor Dudde wegen Einsatz am KoZe geladen.

Großes Polizeiaufgebot am Amtsgericht St. Georg: Rund 50 Beamte sicherten am Freitag eine Zeugenvernehmung von Polizeidirektor Hartmut Dudde ab. Geladen waren Dudde, der den G20-Einsatz der Polizei verantwortet, und ein weiterer leitender Beamter im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz am autonomen Kollektiven Zentrum (KoZe) im Münzviertel Ende Juli 2015.

Damals versperrten Linksaktivisten einem Bautrupp den Zugang zum Gelände, indem sie ein Tor verriegelten. Der Bautrupp wollte einen Zaun errichten, um in der benachbarten Gehörlosenschule mit der Asbestsanierung zu beginnen. Als kurz darauf Polizeibeamte anrückten, stellten sich ihnen mehrere Koze-Sympathisanten in den Weg, darunter eine 27-Jährige.

Rund 20 Linke kamen zum Prozess

Sie muss sich derzeit vor dem Amtsgericht in St. Georg wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung verantworten. Zuvor hatte sie Einspruch gegen einen Strafbefehl über 1200 Euro eingelegt. Dudde war damals Gesamteinsatzleiter der Polizei.

Linke hatten zuvor im Internet zu einer Beteiligung an dem Prozess aufgerufen – Dudde ist in der Szene hochumstritten. Rund 20 Linke folgten dem Aufruf. Nach Angaben von Gerichtssprecher Kai Wantzen sei aber „alles ruhig“ geblieben. (dah)