Hamburg. In Hotels wie dem Empire Riverside und Grand Elysée stehen Modernisierungen an. Auch Kühne eröffnet ein Hotel an der Außenalster.

Die Hamburger Hotellerie macht sich fit für die Zukunft und investiert Millionen in die Modernisierung ihrer Häuser. Denn der Konkurrenzdruck wird immer größer. Allein in diesem Jahr werden mindestens neun weitere Hotels eröffnen.

Darunter das The Fontenay mit 131 Zimmern und Suiten an der Außenalster, das Investor Klaus-Michael Kühne zum besten Hotel Deutschlands machen will. Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten ist die Eröffnung jetzt für Oktober 2017 geplant. Im Sommer wird in der City Nord ein Vier-Sterne-Holiday-Inn-Hotel mit 297 Zimmern in einem 18-stöckigen Neubau eröffnet.

Hamburgs erstes Kinderhotel in der HafenCity

Dem Hotelbedarfsplan ist sogar zu entnehmen, dass bis 2025 rund 18.000 Zimmer in der Hansestadt dazukommen sollen. Hamburg ist also für Hotelketten ein sehr attraktiver Standort. Deshalb sind freie Flächen für Projektentwicklungen sehr begehrt, vor allem in der HafenCity: Im Baakenhafen eröffnet die österreichische Jufa-Kette, die bereits 57 Häuser in vier Ländern betreibt, das erste Familien- und Kinderhotel. Hamburg sei eine Großstadt mit Erlebnisfaktor und liege bei Familien mit Kindern im Trend. „Unser Konzept gibt es hier bislang noch nicht, deshalb schließen wir eine Marktlücke“, sagte Jufa-Vorstand Gerhard Wendl.

Die Gäste des Viersternehotels mit „maritimem Flair“ werden in einem 830 Quadratmeter großen Foyer empfangen. Für die Kinder steht im Haus ein Erlebnisspielplatz, der in Form eines Minihafens gestaltet ist, zur Verfügung. Der Spielebereich kann auch von kleinen Hamburgern kostenlos genutzt werden. Außerdem gibt es ein Kletterschiff im Freien. „Wir wollen natürlich, dass auch viele Einheimische unser Haus besuchen“, sagte Wendl. Es gehöre auch zum Konzept, dass Buggys und Babyphone kostenlos ausgeliehen werden können. Fünf verschiedene Zimmerkategorien werden angeboten, darunter Familiensuiten mit fünf Betten. Das Konzept erklärt Wendl so: „Bei uns sollen die Gäste Abenteuer im Schlaf erleben. Die Zimmer erzählen jeweils eine eigene maritime Geschichte und sind nach Hafenstädten benannt.“

Eine weitere Zielgruppe sind Tagungsgäste. Auf dem „Bildungsdeck“ stehen vier Seminarräume zur Verfügung. Das Restaurant „Kombüse“ hat eine Terrasse mit Elbblick, außerdem wird es eine Fischbude geben.

Neue Hotels setzen die bestehenden Häuser unter Druck

Investitionen in neue Häuser setzen die bestehenden Hotels unter Druck: „Wir modernisieren unsere Hotels laufend, damit immer alles auf dem neuesten Stand ist. Der Gast kann in Hamburg aus einem immer größeren Angebot wählen, wer am Markt bestehen will, muss Topqualität bieten“, sagte Philip Borckenstein von Quirini. Der 37-Jährige leitet mit dem Empire Riverside und dem Hafen Hamburg auf St. Pauli zwei der größten Hamburger Hotels mit mehr als 700 Zimmern.

Allein für 2016/2017 betragen die Investitionen in die beiden Häuser, die auch heute noch den Nachfahren von „Kiezkönig“ Willi Bartels gehören, rund fünf Millionen Euro.

Hotel Hafen Hamburg und Empire Riverside modernisieren

Im Hotel Hafen Hamburg wurde die gesamte weiße Fassade frisch gestrichen und 115 Bäder neue Bäder eingebaut. Die 327 Zimmer im Empire Riverside Hotel wurden mit überdimensionalen Flachbildfernsehern ausgestattet. Kostenpunkt: rund eine Million Euro. „Die neuen Geräte sind mit einer speziell für uns entwickelten Technik ausgestattet. Alle Inhalte des eigenen Smartphones können auf den Fernseher gespielt werden“, so Borckenstein von Quirini.

Aktuell laufen die Planungen für eine Modernisierung des Ballsaals, dazu gehört auch eine neue Eventtechnik. Aber das größte Vorhaben für Borcken­stein von Quirini ist das neue Restaurantkonzept. Der englische Stararchitekt David Chipperfield wurde dafür verpflichtet, das Waterkant in der ersten Etage des Hauses neu zu gestalten.

Künftig soll das Restaurant durch transparente Kupferwände in viele kleine Separees unterteilt werden: „Es wird ein Fisch-Grill-Restaurant mit Bar. Das Essen wird nicht nur vor den Augen der Gäste zubereitet, sondern der Fisch kann auch direkt aus der Auslage ausgewählt werden.“ Denn dem Hotelier ist klar: „Hamburg hat eine sehr vielfältige Gastronomieszene, da reicht es nicht mehr aus, den Gästen ein gewöhnliches Hotelrestaurant anzubieten.“ Deshalb setzt Borckenstein von Quirini jetzt auf „Erlebnisgastronomie, die vor allem auch Hamburger ansprechen soll“.

Auch das Grand Elysée wird die Renovierung bald abschließen

Das Fünfsternehaus Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee schließt in diesem Jahr die Renovierung der 311 Zimmer ab. Die Investition beträgt rund zehn Millionen Euro. Außerdem wird die Bourbon Street Bar neu gestaltet. Im kommenden Jahr soll der Spabereich komplett umgebaut werden. Im April wird die Renovierung des NH Hotels Hamburg-Mitte an der Schäferkamps­allee abgeschlossen. Die Kosten liegen bei rund 8,5 Millionen Euro.

Auch die kleineren Häuser investieren: Das Viersternehotel Landhaus Flottbek gibt rund zwei Millionen Euro aus, unter anderem für die Neugestaltung der Zimmer, des Restaurants und einer neuen Lounge.