Altona. Umbau kostete 800.000 Euro. Betreiber gesucht, Eröffnung für Sommer geplant
Seit Jahren steht Altonas Museum ohne Gastronomie da. Das wird sich ändern. Dort, wo einst Exponate gelagert worden, entsteht derzeit das neue Bistro-Café mit mindestens 60 Plätzen und einer 150 Quadratmeter großen Terrasse. Noch sind die Arbeiten in vollem Gange. Aber es lässt sich bereits erahnen, wie das Ganze einmal aussehen soll. Besonders charmant: Im Zuge des Umbaus wird auch der Hinterhof des Museums aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Dort soll die Außengastronomie Platz finden. Zudem wurde Raum für einen gewünschten Fischbrötchenkiosk geschaffen. Im Mai soll alles fertig sein. Nach einem Betreiber wird bereits gesucht. Bis zum 18. April läuft das Verfahren, an dem Interessenten teilnehmen können. Voraussichtlich im Sommer wird Eröffnung gefeiert.
Damit endet zum einen die lange gastronomiefreie Zeit. Der einstige Standort im zweiten Obergeschoss musste aufgrund von Brandschutzauflagen aufgegeben werden. Zum anderen werden an das Projekt hohe Erwartungen geknüpft. „Das ist eine große Chance fürs Altonaer Museum, sich dem Stadtteil mehr zu öffnen“, erklärt Museumsleiterin Anja Dauschek. Es geht darum, mehr Besucher in die Einrichtung zu locken. Dafür soll das komplette Erdgeschoss des Museums zukünftig für nicht zahlende Besucher freigegeben werden. Diese gelangen über gleich drei Zugänge vom Museum ins neue Bistro-Café und umgekehrt. Wenn es nach Dauschek geht, dann wird es zukünftig Eintrittskarten im Café zu kaufen geben. Einen weiteren vom Museum und seinen Öffnungszeiten unabhängigen Eingang wird es über den Hinterhof an der Braunschweiger Straße geben.
Von der Gastronomie erhofft sich die Museumsleitung natürlich mehr Besucher, aber vor allem Pachteinnahmen und damit eine finanzielle Stütze der subventionierten Einrichtung. Diese stand 2010 aufgrund von Sparmaßnahmen schon einmal vor der Schließung. Zusätzlich zur Pacht sollen sich auch die Einnahmen durch die Vermietung der großen Veranstaltungsräume im Erdgeschoss des Museums erhöhen – so die Hoffnung. Denn durch die Gastronomie gebe es ein Cateringangebot.
Auf das neue Standbein setzt auch die Politik. „Dies ist ein wichtiger Anker für die betriebswirtschaftliche Situation des Altonaer Museums“, machte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel klar. Er überzeugte sich am Mittwoch während einer Baustellenbegehung vom Fortschritt der Arbeiten. Die Sozialdemokraten hatten einst den Antrag in der Bürgerschaft gestellt, der von allen Fraktionen getragen wurde und den Umbau möglich machte. Denn die dafür nötigen 800.000 Euro stammen aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“. Daraus wurden beispielsweise die Sanierung des Planetariums sowie zahlreiche Modernisierungen an Krankenhäusern, Kirchen und Sportstätten finanziert. Insgesamt flossen rund 147 Millionen Euro aus dem Fonds in Sanierungsprojekte.