Hamburg. Laut Behörde entfallen nur noch 0,7 Prozent aller Stunden in Hamburg ersatzlos. Neue Software hilft
Der Unterricht an den Hamburger Schulen fällt immer seltener aus. Das jedenfalls ist laut Schulbehörde das Ergebnis einer aktuellen Erhebung. „An Hamburgs 374 staatlichen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen ist im ersten Halbjahr 2016/2017 nur 0,7 Prozent des Unterricht ausgefallen“, meldete die Behörde am Sonntag. Damit sei der Unterrichtsausfall gegenüber den Vorjahren weiter zurückgegangen. Vor vier Jahren habe die Quote jeweils im zweiten Halbjahr noch bei 1,2 Prozent und vor drei Jahren bei 1,0 Prozent gelegen.
Die wenigsten Unterrichtsstunden fallen laut Behörde mit 0,03 Prozent an den Grundschulen aus, die meisten an Gymnasien und Stadtteilschulen, an denen immerhin 1,04 Prozent ersatzlos entfallen, weil Lehrer erkrankt sind. An Sonderschulen liegt die Ausfallquote bei 0,22 Prozent.
Insgesamt wurden zuletzt laut Schulbehörde „87 Prozent der mehr als fünf Millionen Unterrichtsstunden plangemäß wie im Stundenplan vorgesehen erteilt“. In den anderen Unterrichtsstunden habe „Unterricht in anderer Form stattgefunden“, so die Behörde, also „beispielsweise als Exkursion, Theaterbesuch, Projektwoche oder Klassenreise“. In den nicht nach Stundenplan unterrichteten Unterrichtsstunden seien „auch Unterrichtsstunden enthalten, die aufgrund der Krankheit einer Lehrkraft von einer anderen Lehrkraft vertreten wurden“.
Um den Unterrichtsausfall zu verringern, stehen laut Senat „rund neun Prozent mehr Lehrerstunden zur Verfügung, als für eine 100-prozentige Unterrichtsabdeckung nötig wäre“. Seit zwei Jahren werde „mithilfe eines Computerprogramms“ kontrolliert, an welchen Schulen wie viel Unterricht ausfalle. Bei häufigem Unterrichtsausfall würden Gespräche zwischen Schulleitung und Schulaufsicht organisiert, „um Verbesserungen auf den Weg zu bringen“, so die Behörde.
„Wir freuen uns, dass die Verhinderung von Unterrichtsausfall ernst genommen wird“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). „Dazu trägt auch die geringe Krankheitsquote bei Lehrkräften von unter sechs Prozent bei. Das ist eine der geringsten Krankheitsquoten aller Berufsgruppen im öffentlichen Dienst.“ Dennoch bleibe der Unterrichtsausfall „ein sehr wichtiges Thema“, so der Senator. „Denn der Unterricht entscheidet über die Bildungschancen der Kinder. Deshalb sind Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Schüler aufgerufen, das Thema Unterrichtsausfall weiterhin mit höchster Priorität zu begleiten.“