Mit seinem typischen Baustil prägte der Architekt Fritz Schumacher die Stadt.

Die Frauenklinik Finkenau wurde nach den Plänen des berühmten Architekten und Stadtplaners Fritz Schumacher (1869–1947) gebaut.

Dieser Bau fiel in die Zeit von 1909 bis 1920, in der Schumacher als Leiter des Hochbauwesens zahlreiche öffentliche Bauten in Hamburg plante. Und er plante noch weitere Klinikgebäude, wie zum Beispiel das Gebäude auf dem Gelände des heutigen Uniklinikums Eppendorf, in dem sich das Medizinhistorische Museum Hamburg befindet, und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.

Der in Bremen geborene Schumacher war schon als Kind weit herumgekommen. Elf Jahre verbrachte der Sohn eines Diplomaten in Bogotá und New York. Nach dem Architekturstudium arbeitete er in mehreren deutschen Städten: Leipzig, Dresden, Köln. Als er 1924 in die Hansestadt zurückkehrte, wurde er Oberbaudirektor. In mehr als 90 Gebäuden und Brücken prägte sein Baustil die Stadt.

Doch 1933 wurde der als liberal geltende Architekt mit 64 Jahren von den Nationalsozialisten zwangspensioniert. Er blieb aber weiter aktiv und schrieb zwölf Bücher und einen kleinen Gedichtband.

Vor den Bomben des Zweiten Weltkrieges floh Schumacher, der nie geheiratet hatte, mit seinen beiden Schwestern nach Lüneburg. Im Jahr 1947 starb er im Hamburger Krankenhaus Bethanien.

Dass ihm Hamburg auch im hohen Alter noch am Herzen lag, wurde zwei Jahre vorher deutlich, in seiner letzten großen Rede im Hamburger Rathaus, in der er sich für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt einsetzte.