Der rechtspopulistische Politiker warnte vor Übergriffen auf die AfD und warf der Kanzlerin Versagen im Umgang mit der Türkei vor.
Gegen einen Auftritt des stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden Alexander Gauland im Hamburger Rathaus haben am Donnerstag rund 100 Menschen demonstriert. Besucher der Veranstaltung, die von der AfD-Fraktion unter dem Titel "Deutschland und Europa im Umbruch" angekündigt wurde, begrüßten die Demonstranten mit Sprechchören wie "Haut ab, haut ab!" oder "Ganz Hamburg hasst die AfD!"
Gauland warnte im Rathaus vor Ausschreitungen gegen die AfD: „Dieses Jahr wird nicht einfach werden“, sagte er. „Wir werden Angriffe auf Wohnungen und Büros erleben.“ Es werde Verdächtigungen geben, die den Verfassungsschutz auf den Plan rufen sollen, außerdem werde es Ausgrenzungen und Kündigungen von Veranstaltungsräumen und Hotels geben, meinte er.
Gauland hält "Deutschland zuerst" für eine "vernünftige Parole"
Gauland betonte vor nach Parteiangaben rund 500 Gästen im Großen Festsaal, die AfD wolle keine Massenzuwanderung, heiße Flüchtlinge nicht willkommen. „„Deutschland zuerst“ ist eine vernünftige Parole, wenn man sie vernünftig ausspricht.“ Das Land brauche einen starken, schützenden Staat, „einen Staat, der seine Grenzen schützt und der einen politischen Selbstbehauptungswillen ausstrahlt“.
Der Bundesregierung warf er eine armselige Aufführung im türkischen Wahlkampf vor. „Statt den türkischen Anmaßungen zuzurufen „bis hierher und nicht weiter“ versteckt sich Frau (Angela) Merkel hinter nicht vorhandenen Feuerlöschern und Brandschutzauflagen.“ Gauland betonte, das Grundgesetz gelte für Deutsche und nicht für türkische Politiker. „Türkische Politiker haben Wahlkampf in Deutschland nicht zu führen.“
Gauland war bis vor vier Jahren CDU-Mitglied bevor er als Gründungsmitglied den Aufstieg der AfD begleitete. Neben seinem Amt als stellvertretender Bundesvorsitzender der rechtspopulistischen Partei ist er Landes- und Fraktionsvorsitzender der AfD in Brandenburg. Er gilt als Unterstützer von Björn Höcke und sprach sich wiederholt gegen einen Parteiausschluss des Thüringers aus, der in einer Rede eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert und das Holocaust-Mahnmal als "Denkmal der Schande" bezeichnet hatte.