Hamburg. 200 Meter hoch, eine Milliarde Euro teuer: Bürgermeister Scholz stellte die Pläne für den ersten Wolkenkratzer der Stadt vor.

Nach der Elbphilharmonie soll die HafenCity in den kommenden Jahren ein zweites, weithin sichtbares Wahrzeichen erhalten: den „Elbtower“ – rund 200 Meter hoch und bis zu eine Milliarde Euro teuer. Das Gebäude, das am östlichen Ende der HafenCity gegenüber den Elbbrücken stehen wird, „muss großartig aussehen, und ein jeder muss es vom ersten Augenblick an lieben“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch im Rathaus.

Zugleich versprach der Senatschef, die besten Architekten der Welt sollten sich an dem in den kommenden Wochen startenden Wettbewerb beteiligen. Zudem werde man lediglich Investoren akzeptieren, die mit so einem Mammutprojekt (erfolgreich) Erfahrungen gemacht und eine ausreichende Finanzkraft haben. Ferner erwarte man „sorgfältig durchgeplante Entwürfe“.

Eine „einfache Architekturzeichnung wird nicht ausreichen“, sagte Scholz und bezog sich damit auf die Erfahrungen beim Bau der Elbphilharmonie. Das Konzerthaus war im Januar mit mehrjähriger Verspätung eröffnet und am Ende um ein Mehrfaches teurer geworden als ursprünglich geplant.

Der Elbtower könnte bis zu einer Milliarde Euro kosten

Der Elbtower soll auf einem rund 12.000 Quadratmeter großen Grundstück – in etwa das Anderhalbfache eines Fußballfeldes – errichtet werden. Hamburg wird das Projekt am kommenden Dienstag auf der Immobilienmesse MIPIM im französischen Cannes privaten Investoren vorstellen. Scholz schätzt die Baukosten auf 700 Millionen bis eine Milliarde Euro. Die Stadt werde sich daran nicht beteiligen – weder als Bauherr noch als Mieter.

Nach den Worten von Oberbaudirektor Jörn Walter wird der Elbtower auf einem „vernünftigen Sockel“ stehen und soll durch seine Architektur „eine schlanke und elegante Wirkung erzielen“. Am oberen Ende benötige das Gebäude ein deutlich erkennbaren Abschluss.

Der Wolkenkratzer entsteht am „gefühlten Eingangstor zu Hamburg“

Der Oberbaudirektor hält den Ort am nördlichen Ende der Elbbrücken für sehr geeignet. „Das ist ein besonderer, ja magischer Ort.“ Obwohl mitten in der Stadt gelegen, würden die Brücken als „gefühltes Eingangstor zu Hamburg“ wahrgenommen.

Sowohl Scholz als auch Walter verwiesen darauf, dass der Elbtower die gewohnte Silhouette der Hamburger Altstadt mit ihren Kirchen nicht beeinträchtigen werde. Für jemanden, der von der Alster aus auf Hamburgs Zentrum blicke, verschwinde das Gebäude hinter St. Georg.

HafenCity-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg geht davon aus, dass im kommenden Jahr der private Bauherr feststehen wird. Baubeginn könnte 2020/2021 sein. Der Bau werde fünf bis sechs Jahre dauern.

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