Neuer Sendeplatz, bewährtes Konzept – Lafer, Poletto und Schuhbeck sind auch wieder dabei. Das ZDF setzt auf den Kult-Faktor.

Kerner kocht wieder – beziehungsweise lässt kochen. Vom 1. April an bittet Moderator Johannes B. Kerner sonnabends (16.15 Uhr im ZDF) vier Starköche an den Herd, die jeweils einen Gang eines vorgegebenen Menüs zubereiten und sich anschließend gegenseitig bewerten. „Kerners Köche“ ist die Neuauflage der bei Zuschauern beliebten Sendung „Kerner kocht“, die schon von 2005 bis 2008 im ZDF lief.

Bekannte Köche erwartet

„Die Geschichte war nie richtig auserzählt“, sagt ZDF-Redakteur Stefan Bayerl bei der Vorstellung der neuen Sendung am Mittwoch. „Das Format hat die Beteiligten nie losgelassen.“ Die Zuschauer offenbar auch nicht. „Es gibt viele Kochsendungen, keine Frage. Hier gab es das Drängen aber tatsächlich aus dem Publikum. Die Köche sind immer wieder damit konfrontiert worden“, sagt Johannes B. Kerner. Auch für ihn selber „war die Sendung auf eine Art und Weise immer noch da.“

Mit einigen der Köche sei über die Jahre eine Freundschaft entstanden. „Deshalb musste ich die Frage gar nicht ausformulieren, ob sie wieder dabei sein wollen“, so Kerner. Neben bekannten Fernsehköchen wie Johann Lafer, Alfons Schuhbeck und Cornelia Poletto, die bereits in der ursprünglichen Sendung ihr Können unter Beweis gestellt haben, sollen nun auch neue vielversprechende Küchenprofis mitmischen.

Zunächst sind 16 Sendungen geplant. Wegen der von 60 auf 45 Minuten verkürzten Sendezeit treten vier Köchen statt – wie früher am Freitagabend – fünf Küchenstars gegeneinander an. Neu ist zudem, dass die Köche ihre Bewertungen für die Gerichte der anderen verdeckt, nur für die Zuschauer sichtbar, abgeben. „Die Köche sollen sich ein bisschen mehr kitzeln“, sagt Bayerl.

Nützliche Kochtipps für die Zuschauer

Den Zuschauern sollen zudem nützliche Kochtipps an die Hand gegeben werden, die zusätzlich zur Fernsehsendung als Videos im Internet abrufbar sind. Ansonsten wolle man bewusst an das frühere Format anknüpfen. Was das Charakteristische an der Show ist? „Echtzeit, Chaos und auch das Misslingen zulassen“, sagt Kerner. Es gehe nicht um Perfektion, sondern darum, den Spaß von damals wieder aufleben zu lassen. „Gute Partys enden häufig in der Küche. Das ist bei uns genauso.“

Auch für Cornelia Poletto steht der Spaß im Vordergrund der Sendung: „Kochen wird hier mit einer Leichtigkeit vermittelt und Produktwissen, Tipps und Tricks auf unterhaltsame und lustige Weise dargeboten.“ Bei der Präsentation am Mittwoch war sie für die Hauptspeise zuständig – nicht ihr Lieblingsgang, verrät sie. „Vorspeise oder Zwischengang sind mir lieber.“ Als Hamburger Köchin habe sie sich für ein Fischgericht entschieden. Wer ihr schärfster Kritiker ist, weiß sie genau: „Meine Tochter Paola.“

Johann Lafer freut sich schon

Johann Lafer, der die Nachspeise zubereitete, freut sich am meisten darauf, wieder mit Freunden am Herd zu stehen. „Der Wettkampf steht nicht im Vordergrund“, betont auch Alfons Schuhbeck. Ihm gehe es vielmehr darum, den Zuschauern zu vermitteln, dass gesunde Küche schmeckt. Er setzt dabei vor allem auf die richtigen Gewürze. Schuhbecks Geheimtipp, um gesund zu bleiben: Ingwer. „Der hilft die Leber zu entgiften und ist gut gegen Entzündungen.“ Ein Neuling in der Runde ist Sebastian Lege. Für den Düsseldorfer Koch, der als TV-Lebensmittelexperte bekannt ist und parallel als Produktentwickler arbeitet, ist es der erste Auftritt als Fernsehkoch. Kerner habe ihn auf einer Messe in Berlin angesprochen. Für Lege stehe auf der Suche nach neuen Gerichten und Produkten der „Blick über den Tellerrand, die Einfachheit und Verständlichkeit“ im Vordergrund.

Die Gerichte müssen „nachkochbar sein“, sagt Kerner. Das Publikum sei zwar anspruchsvoller geworden, trotzdem dürften die Gerichte nicht zu durchgedreht sein. „Molekularküche wird es nicht geben.“ Er selber bezeichnet sich als „fortgeschrittenen Laien“ am Herd. Ob er sich in der Küche verbessert habe, seit er die Sendung moderierte? „Ich hoffe, dass die meisten sagen, es ist nicht schlechter geworden.“