Hamburg . Salzsäckchen werden zum „Salz der Erde“ gemischt – als Symbol zur Überwindung der Grenzen zwischen Menschen, Ländern und Kontinenten.

Für eine ungewöhnliche Pfingstaktion sucht die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis Salz aus aller Welt. Es könne Salz aus der eigenen Heimat oder einem Land sein, dem sich der Einzelne sehr verbunden fühlt, teilte die Gemeinde im neuen Gemeindebrief mit. Jeder Spender kann dazu eine kleine Geschichte über sein Salz schreiben. Im Pfingstgottesdienst am 4. Juni soll es dann zum „Salz der Erde“ gemischt werden. Damit will die Gemeinde ein besonderes Zeichen im Jubiläumsjahr der Reformation setzen. Weil die Reformation in diesem Jahr 500 Jahre alt wird, holt die Gemeinde zudem 500 Pfund Salz aus der Lüneburger Saline nach Hamburg.

Salz steht in der Bibel für Wesentlichkeit

Salz ist in diesem Jahr Thema des Pfingstfestes in St. Michaelis. Es steht in der Bibel für Wesentlichkeit. Ohne Salz gibt es kein Leben. Salz reinigt, bewahrt und konserviert. Im Matthäusevangelium verkündet Jesus "Ihr seid das Salz der Erde" als eine Ermutigung, sich der eigenen Strahlkraft des Glaubens bewusst zu werden.

Für die Pfingstaktion werden in Lüneburg auf offenem Feuer 500 Pfund Salz gesiedet. Das Michel-Salz wird dann auf einem traditionellen Salzewer auf der Ilmenau nach Hamburg transportiert und mit einem Pferdewagen zum Michel gebracht. Vom 29. Mai bis Pfingsten wird das Lüneburger Salz vor dem Altarraum zu einem Berg aufgeschüttet. Später wird es abgefüllt und zugunsten von Michel-Projekten verkauft.

Die Salzsäckchen aus aller Welt sollten im Gottesdienst am 14. Mai abgegeben oder bis zum 1. Mai an die Gemeinde geschickt werden. Vom 14. Mai bis Pfingsten werden sie im Altarraum ausgestellt. Wenn die Salzsäckchen dann zum „Salz der Erde“ gemischt werden, sei dies auch ein Symbol zur Überwindung der Grenzen zwischen Menschen, Ländern und Kontinenten, hieß es. Jeder, der ein Salzsäckchen gespendet hat, erhält nach Pfingsten ein Säckchen mit dem gemischten „Salz der Erde“.

Am Pfingstsonnabend (3. Juni) werden um 18.30 Uhr zudem die „Hamburger Salzchoräle“ aufgeführt. Der Hamburger Komponist Igor Zeller hat sie eigens für diesen Anlass komponiert. Begleitet wird die Musik von Lichtinstallationen des Künstlers Michael Batz.