Hamburg. Anders als Wettbewerber wie die HypoVereinsbank und die Deutsche Bank soll es keine Einschnitte ins Geschäftsstellennetz geben.
Die Commerzbankhat ihre Position als zweitgrößter Anbieter im Hamburger Privatkundengeschäft nach eigenen Angaben noch ausgebaut. „Im Jahr 2016 haben wir netto 12.000 neue Kunden gewonnen“, sagte Commerzbank-Bereichsvorstand Frank Haberzettel. Damit betreue das Institut in der Hansestadt nun 440.000 Privatkunden. Für 2017 sei man sehr optimistisch: „In diesem Jahr wollen wir die Neukundenzahl gegenüber den 12.000 im vorigen Jahr noch deutlich steigern.“
Anders als Wettbewerber wie die HypoVereinsbank und die Deutsche Bank soll es keine Einschnitte ins Geschäftsstellennetz geben: „Wir halten die Zahl der Filialen im Großraum Hamburg bei etwa 50 konstant“, so Haberzettel. Sollte sich ein guter Standort in der HafenCity finden, werde die Commerzbank auch dort eine Zweigstelle eröffnen. Der Traditionsstandort am Jungfernstieg wird derzeit aufwendig zu einem Flagship-Store umgebaut: „Im Jahr 2019 werden wir hier die modernste Filiale Deutschlands haben.“
2017 gutes Jahr für Immobilienkredite
Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten, die von kostenlosen Girokonten wieder abrücken, hält die Commerzbank daran fest: „Wir werden uns das noch unbegrenzt lange leisten, weil es unser bestes Neukundenprodukt ist“, erklärte Haberzettel. Nach seiner Beobachtung sind Bankkunden „heute viel wechselbereiter als noch vor einigen Jahren.“ Allerdings lässt sich die Commerzbank die Gewinnung neuer Kunden auch einiges kosten: Die Aktion im Dezember, als es zwei Wochen lang für die Eröffnung eines Girokontos ein Startguthaben von 200 Euro gab, sei ein „Riesenerfolg“ gewesen. Bundesweit habe das Unternehmen allein im Dezember 66.000 Kunden hinzubekommen.
Nachdem im Jahr 2016 Immobilienfinanzierungen von 950 Millionen Euro in Hamburg abgeschlossen werden konnten, werde dieses Geschäft nicht leichter, weil sich das Angebot neuer Objekte auf dem Markt allmählich ausdünne, räumte Haberzettel ein. Dennoch geht er davon aus, dass auch 2017 noch einmal ein gutes Jahr für Immobilienkredite wird. Denn die langfristigen Zinsen zögen an, was ein Anreiz dafür sei, eben doch noch zu relativ günstigen Konditionen eine Immobilie zu kaufen.
Intensiver Wettbewerb
Im Wertpapiergeschäft legten die Kunden in Hamburg 260 Millionen Euro neu an. Damit verwaltet die Commerzbank hier nach eigenen Angaben nun Anlagen von gut elf Milliarden Euro.
Im Firmenkundengeschäft gewann das Institut im vorigen Jahr 700 Kunden in der Metropolregion Hamburg hinzu. Trotz des intensiven Wettbewerbs habe man die Kreditinanspruchnahme um vier Prozent steigern können, sagte Stefan Otto, Bereichsvorstand Mittelstandsbank Nord. Das Kreditvolumen lag bei rund 19 Milliarden Euro. In diesem Jahr wolle man die Neukundengewinnung noch ausbauen.