Hamburg . Die Weihnachtsbriefmarke 2016 hatte Rechtschreibfehler. Nun tauchten seltene Fehldrucke auf – alle in Hamburg abgestempelt.

Briefmarkensammler können mit etwas Glück einen Philatelisten-Coup landen: Die Deutsche Post hatte im vergangenen Jahr vor Weihnachten eine Sondermarke herausgegeben. Noch vor dem offiziellen Erstverkaufstag wurde die Weihnachtsmarke allerdings zurückgezogen, weil sie fehlerhaft war. Doch etliche Fehldrucke scheinen in den Handel gelangt zu sein und erzielen nun Höchstpreise.

Drei Rechtschreibfehler auf einer Marke

Die 70-Cent-Marke zeigt eine Christbaumkugel und das Wort „Weihnachten“ in mehreren Sprachen – auf Englisch, Französisch oder auch auf Niederländisch. Doch gleich dreimal gab es Rechtschreibfehler, unter anderem wurde das niederländische „Kerstfeest“ mit nur einem statt mit doppeltem e gedruckt.

Deutsche-Post-Sprecher in Hamburg Jens-Uwe Hogardt: „Nach unseren Unterlagen wurden alle Briefmarken dieses Fehldrucks noch vor einer möglichen Auslieferung an die Filialen vernichtet.“

Das scheint nicht geklappt zu haben. Gleich drei Mängelexemplare sind im Umlauf. Und alle haben den Poststempel Briefzentrum 21 – das liegt in Hausbruch. Der Verkaufsort, sagt Torsten Berndt von der Deutschen-Briefmarken-Zeitung, könne aber auch im angrenzenden Niedersachsen liegen.

Preise bis 50.000 Euro möglich

Laut der Deutschen-Briefmarken-Zeitung ist ein Mängelexemplar inzwischen für 1200 Euro bei ebay versteigert worden. "Das ist ein sehr bescheidener Preis", sagt Torsten Berndt. Der Verkäufer habe wohl wenig Sachverstand. Denn Experten würden deutlich höhere Preise fordern: "Für eine unverausgabte Marke sind auch Preise bis zu 50.000 Euro möglich", so Berndt. Unverausgabt bedeutet: Diese Briefmarke ist nie offiziell in Umlauf gebracht worden und das macht sie besonders wertvoll.

Philatelisten suchen immer noch einen kompletten Schalterbogen von zehn Marken mit nassklebenden und ein Folienblatt mit zehn selbstklebenden Briefmarken mit diesem Fehldruck. Genaues Hingucken bei der Briefmarke kann sich also lohnen.