Hamburg. Behörden sollen Erkenntnisse austauschen, um weiteren Schaden abzuwenden. Die jüngsten Fälle tragen eine einheitliche Handschrift.

Mit einer Taskforce wollen Schulbehörde, Schulbau Hamburg und die Polizei besser gegen Einbrüche in Schulen gewappnet sein. Anlass ist eine Häufung von Taten in den vergangenen Wochen und Monaten. In Langenhorn wurden mittlerweile drei 15-Jährige festgenommen, denen sechs Einbrüche in zwei Schulen in Langehorn zugerechnet werden. Sie haben aber nichts mit einer Serie von Taten zu tun, die seit Januar in Bergedorf, Harburg und Dulsberg begangen wurden.

Taskforce hört man nicht gern bei Polizei und Schulbehörde. „Es ist eine Arbeitsgruppe“, sagt Peter Albrecht, Sprecher der Behörde für Schule und Berufsbildung. Bereits in der vergangenen Woche war auf Senatorenebene die Einrichtung beschlossen worden. „Ziel ist es, dass alle beteiligten Behörden eng kooperieren und Erkenntnisse austauschen“, sagt Albrecht. So will man Ansätze für Prävention finden.

Schaden liegt im sechsstelligen Bereich

Die ist nötig. Die Einbrüche in den vergangenen Wochen haben mittlerweile deutlich mehr als 100.000 Euro Sachschaden angerichtet. Vor allem die sechs bislang unaufgeklärten Fälle haben als gemeinsame „Handschrift“ die ungezügelte Zerstörungswut der Täter. Begonnen hatte die Serie am 12. Januar im Luisen-Gymnasium. Weitere Taten folgten. Immer wurde an Wochenenden eingebrochen. Zuletzt traf es die Stadtteilschule Alter Teichweg, wo die Täter gewaltsam ins Schulgebäude eindrangen, Möbel umwarfen und Reinigungsmittel verspritzten.

Die Tat passt zu den vorangegangenen fünf Einbrüchen: das Verspritzen von Flüssigkeiten, mal war es Ketchup, dann klebriger Orangensaft oder eben Reinigungsmittel, das großflächig verteilt wurde. Ermittelt werden die Fälle bei den Einbruchsspezialisten vom LKA 1. Dass alle Fälle eine Tätergruppe begangen hat, gilt dort nicht als sicher. Möglicherweise sind auch Trittbrettfahrer für die eine oder andere Tat verantwortlich.

Schulen sind bei Halbprofis beliebt

Sicher ist, dass die drei 15-Jährigen aus Langenhorn nicht die Täter sind. Die hatten in ihrer Naivität ein Foto ihrer Tat bei Instagram gepostet. Es führte die Ermittler direkt zu dem Trio. In den Kinderzimmern der Jungen wurde Teile der Beute, darunter Kondome und ein altes Laptop, gefunden. Die Täter, die für die unaufgeklärten Einbrüche verantwortlich sind, so glaubt die Polizei, sind ein anderes Kaliber. Immerhin hatten die sich an Tresore herangetraut, um an Bargeld zu kommen. Dass Schulen auch bei „Halbprofis“ beliebt sind, ist bekannt. Abends und in der Nacht trifft man auf den oft weitläufigen Schulgrundstücken keine Menschenseele.