Hamburg/Berlin. Der 28-Jährige Musiker Axel Feige kam bis zur letzten Runde. Publikum schickt Levina Lueen zum Eurovision Contest 2017 nach Kiew.

Der Hamburger Musiker Axel Feige hat am Freitagabend den ESC-Vorentscheid in Köln knapp verloren. Der Mann mit Dutt (Man Bun) und Vollbart setzte sich zwar gegen die drei Sängerinnen Helene Nissen, Felicia Lu Kürbiß und Yosefin Buohler durch, verlor aber schließlich in der dritten Runde gegen die stimmgewaltige Konkurrentin Isabella Levina Lueen. Die 25-Jährige wird Deutschland mit dem Song "Perfect Life" im Mai beim Eurovision Song Contest in Kiew in der Ukraine vertreten.

"Der ESC ist vielleicht nicht sein Wettbewerb, aber er hat einen ganz tollen Job gemacht", lobte Juror Florian Silbereisen den Hamburger nach der Entscheidung. "Gib Gas, spiel' deine Mucke. Du wirst deinen Weg machen", riet Silbereisen dem 28-Jährigen.

Am 20. April 1988 in Hamburg geboren, hat Axel Maximilian Feige laut ARD-Porträt im Alter von sechs Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Mit 15 Jahren gründete er mit Freunden seine erste Band, die sich im Bereich des Progressive Rock austobte. Später war er Mitglied in Covergruppen und gründete Bands im Bereich des Blues und Alternative Rock. Solo versuchte er ebenfalls sein Glück. Außerdem betätigte er sich als Studio-, Live-, Hochzeits- und Straßenmusiker. Heute spielt der 28-Jährige in den Bands Absolem Max und Diazpora.

Absolem Max – Grüner Jäger 2015

In der Jury saßen neben Volksmusik-Moderator Florian Silbereisen ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut und Sänger Tim Bendzko. Das Trio hatte allerdings nur kommentierende Funktion – die Entscheidung lag am Ende allein bei den Zuschauern.

So wurde abgestimmt

Das deutsche Publikum hat nicht nur den Gewinner des Vorentscheids, sondern auch das Lied, das er beim ESC-Finale in Kiew (13. Mai) singen wird bestimmt. Zur Auswahl standen zwei Songs: „Perfect Life“ und „Wildfire“. Beide stammen aus der Feder ausländischer Komponisten – so wie Lenas 2010er Titel „Satellite“. Da am Ende das perfekte Gespann aus Sänger und Song gefunden werden muss, ist der Modus etwas kompliziert. Insgesamt gibt es vier Runden. In der ersten sangen die Kandidaten Cover-Songs und zwei von ihnen schieden aus. In der nächsten Runde interpretierten die drei verbliebenen Musiker den ersten vorgeschriebenen ESC-Song "Wildfire", dann flog auch Helene Nissen raus. Danach sangen die zwei letzten Kandidaten Axel Feige und Isabella Levina Lueen den zweiten ESC-Song "Perfect Life". Für das Finale bestimmte das Publikum dann die beiden besten Sänger-Song-Kombinationen aus den Runden zwei und drei. Beide Abstimmungen gewann Isabella Levina Lueen.

Die Gewinnerin des ESC-Vorentscheids

Isabella „Levina“ Lueen (25), geboren in Bonn, lebt aber in Berlin und London. Schon als Kind schrieb sie eigene Lieder, spielte in Kindermusicals mit und gewann den ersten Preis bei „Jugend musiziert“. Mittlerweile hat sie ein Gesangsstudium abgeschlossen. Als Vorbild nennt die 25-Jährige mit markant-tiefer Stimme unter anderem Amy Winehouse. Lenas ESC-Sieg verdankt sie übrigens 50 Euro. 2010 schaute sie mit internationalem Freundeskreis in einem Pub den Wettbewerb - und das Mitfiebern wurde mit Geldeinsätzen befeuert.