Hafencity. 400 Facebook-Freunde wenden sich nach Anspielung auf Trumps Politik ab

Die Mauer um Las Vegas hat das Miniatur Wunderland Hamburg offenbar Kunden gekostet. „Wir haben am Dienstag etwa 400 unserer Facebook-Follower verloren. An normalen Tagen sind es 20“, sagt Gerrit Braun, Gründer und Geschäftsführer der weltgrößten Modelleisenbahnanlage.

Das Miniatur Wunderland hatte Anfang der Woche eine hölzerne Mauer mit Stacheldraht und der Aufschrift „Let the World be great again“ (Lass die Welt wieder groß sein) um das Modell der amerikanischen Glücksspielstadt Las Vegas errichtet. Es hatte damit Stellung zu den Plänen von US-Präsident Donald Trump bezogen, die Grenze zu den USA zu verriegeln. Der zugehörige Facebook-Post trug die Überschrift: „Liebe Freunde aus Amerika, bitte mauert Euch nicht ein. Eure Freunde aus dem Wunderland.“ Der Eintrag kam bis Mittwochmittag auf etwa 15.000 ­„Likes“, wurde 4000-mal geteilt und mehr als 800-mal kommentiert – oft allerdings auch negativ.

Gerrit Braun verteidigte die Aktion. „Es geht uns nicht darum, Stellung zu beziehen oder eine politische Meinung abzubilden. Wir haben lediglich ein gesellschaftliches Thema aufgegriffen. Wenn wir die Leute dadurch zum Nachdenken bringen, sind wir stolz.“

Er gehe davon aus, dass die überwiegende Mehrheit auch der Amerikaner diesen Ansatz befürworten. Entsprechende Daten liefere eine Umfrage, die am Dienstag via Facebook an Nutzer in Übersee adressiert wurde. Demnach fanden etwa 60 Prozent die Wunderland-Aktion gut, 20 Prozent bewerteten sie neutral, weitere 20 Prozent lehnten sie ab. Dass nicht alle Besucher begeistert sind, sieht Brauns Bruder Frederik gelassen: „Lieber verliere ich meine Gäste als meine Seele.“