Hamburg . Große Nachfrage nach Übernachtungen mit Tickets, aber kaum Angebote. Viele Touristen aus dem Ausland
Die Eröffnung der Elbphilharmonie am 11. Januar bescherte Hamburg weltweit Aufmerksamkeit. Dementsprechend groß ist die Nachfrage aus dem In- und Ausland nach Eintrittskarten. Aber die begehrten Tickets sind für die erste Spielzeit bis Ende Juni bereits ausverkauft.
Die Hoffnung vieler Individualtouristen liegt jetzt bei den Hotels. „Zahlreiche Häuser haben Anfragen von Gästen erhalten, die einen Aufenthalt in Kombination mit Eintrittskarten für die Elbphilharmonie buchen wollen. Doch das ist schwierig, denn kaum einem Hotel stehen Kartenkontingente zur Verfügung“, sagte Dehoga-Landesgeschäftsführerin Ulrike von Albedyll.
Beim Luxushotel Atlantic Kempinski an der Außenalster heißt es: „Wir hatten viele Anfragen. Diesem Wunsch können wir bislang noch nicht nachkommen“, so eine Sprecherin. Das Atlantic habe daher großes Interesse an einem Kartenkontingent.
Es gibt wenige Ausnahmen: Das Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee bietet Übernachtungen mit Elbphilharmonie-Tickets an: „Aufgrund der hohen Nachfrage ist dieses Arrangement bereits ausverkauft. Wir bemühen uns zurzeit um weitere Tickets, damit wir unseren Gästen ein neues Angebot zusammenstellen können“, sagte Stephan von Bülow, Vorstand der Elysée Hotel AG. Auch das Louis C. Jacob an der Elbchaussee hatte Glück: „Unsere Konzert-Arrangements stoßen auf ein überwältigendes Interesse. Die Packages sind innerhalb weniger Stunden ausgebucht“, sagte Direktor Jost Deitmar. Ein besonderer Service: Nach dem Konzert fahren die Gäste an Bord der hauseigenen Barkasse MS „Jacob“ ins Hotel zurück.
Welchen Stellenwert das seit dem 11. Januar eröffnete Konzerthaus hat, beschreibt Hamburg Tourismus-Geschäftsführer Michael Otremba: „In den Gesprächen mit Airlines, Reedereien oder Reiseveranstaltern zeigt sich, dass die Elbphilharmonie insbesondere im Ausland Türen öffnet und Hamburg auf die Karte setzt.“
Auch die Reiseveranstalter im Ausland bestätigen den Elbphilharmonie-Effekt: Die Nachfrage habe in den vergangenen Monaten deutlich angezogen. Der auf „individuelle Opern- und Konzertreisen“ spezialisierte Veranstalter Euridice Opéra aus Frankreich etwa hat erstmals überhaupt Hamburg im Programm – wegen der Elbphilharmonie.
Profiteur ist auch das Hotel Vier Jahreszeiten: „Die nächsten drei Monate ist unser Haus an den Wochenenden ausgebucht. Das liegt sicherlich zum Teil an der Elbphilharmonie“, sagte der Direktor Ingo C. Peters.