Hamburg. Noch ist die Zahl der Influenza-Fälle im Norden vergleichsweise gering. So können Sie eine Infektion vermeiden.

Die gute Nachricht zuerst: Die Grippewelle hat Hamburg bisher weitgehend verschont. "Im Norden ist noch nicht viel los", sagt Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert Koch-Institiuts (RKI) in Berlin. "Aber, und das ist die weniger gute Nachricht, die Grippewelle wird sicher kommen." Noch bewege sich die Zahl der gemeldeten Influenza-Infektionen in Hamburg und Schleswig-Holstein im Normalbereich.

In den letzten beiden Wochen des vergangenen Jahres wurden in Hamburg insgesamt 147 Grippefälle gemeldet. In den ersten beiden Januarwochen 2017 waren es laut Gesundheitsbehörde 102 Fälle. "Im vergangenen Jahr waren es in den ersten beiden Jahreswochen 50 Fälle. "Die Zahlen sind allerdings nicht vergleichbar", so Susanne Glasmacher. "In diesem Jahr hat die Grippewelle später begonnen als im Vorjahr."

Grippe-Impfung ist noch sinnvoll

Eine Impfung ist für die Menschen im Norden nach wie vor sinnvoll. Auf jeden Fall sollte darüber mit dem Hausarzt gesprochen werden. Eine Impfung sollte dann allerdings schnell passieren, denn "bis der Körper ausreichend Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat, dauert es etwa zwei Wochen ", sagt Susanne Glasmacher.

Eine echte Grippe beginnt im Gegensatz zu einer Erkältung ganz plötzlich: Husten, Schüttelfrost, Glieder- und Kopfschmerzen, hohes Fieber treten von einer auf die andere Stunde auf. Ob es sich bei der Erkrankung tatsächlich um eine Influenza handelt oder doch um eine schweren grippalen Infekt, kann nur ein Arzt feststellen, zum Beispiel mithilfe eines Rachen- und Nasenabstrichs. Die Proben werden im Labor untersucht. Ist das Ergebnis positiv, muss es der zuständigen Gesundheitsbehörde und dem Robert-Koch-Institut gemeldet werden. Dort werden auch die Daten zur aktuellen Grippewelle im Norden gesammelt.

Virusgrippe ist eine ernste Krankheit

Eine echte Virusgrippe ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Der derzeit kursierende Virustyp ist für allem für ältere Menschen gefährlich. Deutschlandweit sind in dieser Grippesaison bereits 31 Menschen an den Folgen einer Influenza-Infektion gestorben. Der beste Schutz gegen die Grippe ist und bleibt die Impfung. Insbesondere chronisch Kranke, Menschen ab 60 Jahre sowie Schwangere sollten sich impfen lassen. Bei diesen Bevölkerungsgruppen besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen hat.

Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zur Grippe-Impfung

Die Hände sind die häufigsten Überträger von ansteckenden Infektionskrankheiten. Ob beim Naseputzen, beim Toilettengang, beim Streicheln eines Tieres oder bei der Zubereitung von rohem Fleisch: Die Hände kommen häufig mit Keimen in Kontakt. Beim Händeschütteln oder über gemeinsam benutzte Gegenstände können Krankheitserreger leicht von Hand zu Hand gelangen. Berührt man mit den Händen dann das Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen.

"Ein sehr guter Schutz gegen Infektionskrankheiten ist daher das regelmäßige Händewaschen", sagt Susanne Glasmacher.

Hinweise zur Händehygiene gibt es hier

Dadurch werde das Risiko, sich mit Krankheiten wie Husten, Schnupfen und auch Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes enorm gesenkt. Die Hände sollten täglich mehrmals 20 bis 30 Sekunden sorgfältig mit Seife gewaschen werden.

Grippe bringt Frankreichs Krankenhäuser an Kapazitätsgrenze

In Frankreich brachte die Schwere der diesjährigen Grippewelle viele Krankenhäuser bereits an ihre Kapazitätsgrenze. Gesundheitsministerin Marisol Touraine hatte die Kliniken des Landes aufgefordert, notfalls nicht dringende Operationen aufzuschieben, um genug Betten für Grippepatienten zu haben. Auch in Frankreich sind wegen des in diesem Jahr kursierenden Virustyps vor allem ältere Menschen von schweren Verläufen betroffen.