Hamburg. Elbreedereien lassen zwei neue Schiffe bauen und ein altes verlängern

Barkassen-Fahrten im Hamburger Hafen gehören für so manchen Touristen zum Ausflugsprogramm dazu. Die Elbreederei Abicht, nach eigenen Angaben mit 25 Schiffen der größte Rundfahrten-Anbieter im Hafen, stockt die Zahl ihrer Barkassen wegen stetig steigender Nachfrage auf. Im April und Mai sollen zwei Exemplare vom Stapel laufen, die derzeit bei der Feltz-Werft in Finkenwerder gefertigt werden.

Eifrig schweißt die Feltz-Mannschaft an den Barkassen „Til“ und „Hanna“. Beide Schiffe, die rund 1,3 Millionen Euro kosten, sollen beim Highlight der Saison, dem Hafengeburtstag im Mai, eingesetzt werden. „Wir bauen zukunftsorientiert und sind bereit für Pilotprojekte“, konstatiert Abicht-Geschäftsführer Nico Berg (42). Seiten­hiebe in Richtung Behörden verkneift er sich nicht. Die Schiffe nutzen die Abwärme des Diesel-Verbrennungsmotors (190 kW), um den Innenraum mit Platz für 100 Gäste während der Fahrt zu beheizen. „Das schont die Umwelt, kostet weniger Energie und senkt den Treibstoffverbrauch um bis zu 13 Prozent“, sagte der technische Werft-Betriebsleiter Dragan Botic. Ein umweltfreundlicher und kostensparender Gas-Antrieb (LNG) ist für ihn die Zukunft. „Das bekommen wir aber nicht alleine hin.“ Die In­frastruktur mit Tankstellen fehlt noch.

Die Reederei Abicht ist ein Familienbetrieb in dritter Generation. 1926 stellte sie ihre erste Barkasse in Dienst. Eine Luxusversion ging im Mai 2015 erstmals in Fahrt. Rund 1,3 Millionen Passagiere nahm der Traditionsbetrieb mit bislang 25 Fahrgastschiffen, darunter 15 Barkassen, 2016 an Bord. Für nächstes Jahr soll ein weiteres Schiff in Planung gehen.

Stillstand gibt es auch beim Wettbewerber Barkassen-Meyer nicht. Dessen „Gerda 2“ wartet bei der Feltz-Werft auf ihre Modernisierung. Sie soll verlängert werden, „um mehr Kapazität zu haben“, wie Eigentümer Hubert Neu­bacher berichtete.