Blankenese.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, betont Pressesprecher Martin Roehl. Aus Sicht des Bezirksamtes Altona stand dem Bau des geplanten Flüchtlingsheims am Blankeneser Björnsonweg also nichts mehr im Wege. Das zuletzt vom Hamburger Verwaltungsgericht eingeforderte Gutachten zur Umweltverträglichkeit liegt demnach vor. Weil dieses Gutachten fehlte, waren die Arbeiten 2016 vom Gericht gestoppt worden. Trotzdem werden, wie berichtet, vorerst keine Bagger rollen, da ein Anwohner Eilantrag auf vorläufigen Rechtsschutz beim Verwaltungsgericht eingereicht hat und klagen will.

192 Wohnungen sollen auf einem Areal am Björnsonweg entstehen. Schon einmal hatten sich Anwohner gegen das Projekt, hier Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, gewehrt. So sabotierten sie mit geparkten Autos und falsch angebrachten Markierungen nötige Bäumfällarbeiten.

Von weiteren Demos hält Helga Rodenbeck nichts. Sie ist Mitglied des Runden Tisches und arbeitet seit Jahren für die Blankeneser Kirchengemeinde als Flüchtlingsbeauftragte. „Ich kann es nicht verstehen, dass sich Menschen so sehr gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft wehren“, sagte sie auf Abendblatt-Anfrage am Montag. Sie will erneut versuchen, einen Dialog mit den Anwohnern herzustellen und appelliert an sie, sich an einen Tisch zu setzen, mit Flüchtlingen, Helfern und anderen Stadtteilvertretern. Es dürfte schwierig werden. Die Anwohner schotten sich nach Anfeindungen ab. Auch von Anwalt Rüdiger Nebelsieck, der die Kläger vertritt, gab es am Montag keinen Kommentar zu dem Verfahren.