Hamburg. Ampelschaltung für Autoverkehr gilt für sie. 961 Kreuzungsampeln umgerüstet. Radweg am Dammtor wird umgebaut.

Gute Nachricht für Radfahrer: Eine neue Ampelregelung ermöglicht es Fahrradfahrern seit Jahresanfang, zusammen mit dem Autoverkehr bei Grün über die Straße zu fahren – auch wenn die Fußgängerampel Rot zeigt. Und: Zwei-Richtungs-Fahrradwege, auf denen Fahrradfahrer sich eine Spur in beide Richtungen teilen, werden in Hamburg kein Standard, sondern bleiben eine Ausnahme. An der Edmund-Siemers-Allee wird ein solcher Zwei-Richtungs-Radweg zurückgebaut.

Die Neuregelung des Paragrafen 37 der Straßenverkehrsordnung macht es möglich: Wenn ein Radfahrer eine Ampelkreuzung erreicht, egal, ob auf der Straße, auf einem Radfahrstreifen oder Radweg, gilt die Ampel für den Autoverkehr – es sei denn, es gibt an der Stelle eine eigene Fahrradampel oder kombinierte Fahrrad-/Fußgängerampel. Und genau das ist in Hamburg inzwischen überwiegend der Fall. Denn die Verkehrsbehörde hat sich nach eigenen Aussagen in den vergangenen Jahren auf die Neuregelung eingestellt und die Ampeln entsprechend umgerüstet. An 961 Kreuzungsampeln und 281 Fußgängerampeln wurden entsprechende Fahrradsymbole montiert. Besonders bei breiten Fahrbahnen führe die Zuordnung des Rad- zum Fußverkehr zu unverhältnismäßig frühem Rot für die Radfahrer, hatte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) moniert.

Kombinierte Fußgänger-/Fahrradampel in der Kritik

Kritik kommt dennoch. Die kombinierten Fußgänger-/Fahrradampeln seien eine schlechte Lösung. „Es ist ärgerlich, dass es in Hamburg statt einer eigenen Fahrradampel häufig eine gemeinsame Ampel für Fußgänger und Radfahrer gibt“, sagt ADFC-Vorstand Dirk Lau. „Das ist eine Billiglösung. Radfahrer haben kürzere Räumzeiten als Fußgänger. Das sollte bei den Ampelschaltungen berücksichtigt werden.“

Neu geregelt wird auch der Radweg vorbei am Dammtorbahnhof: Der bislang in beide Richtungen befahrbare Radweg an der Edmund-Siemers-Allee auf der Seite der Universität wird aufgehoben und nur noch stadtauswärts befahrbar sein. Gleichzeitig sollen die Radfahrer stadteinwärts auf der Seite des Dammtorbahnhofs fahren. Dazu wird der Radweg von der Kreuzung Rentzelstraße/An der Verbindungsbahn bis zum Theodor-Heuss-Platz überplant. So soll der Gehweg ab August 2017 auf der Bahndammseite durch einen 1,85 bis zwei Meter breiten Radfahrstreifen ersetzt werden. „

Zwei-Richtungs-Radwege werden nicht Standard in Hamburg, sondern bleiben die Ausnahme für bestimmte Fälle“, sagt Richard Lemloh, Sprecher der zuständigen Verkehrsbehörde. Neben den Radwegen werden die Gehwege saniert, die Einmündungen Bundesstraße und Durchschnitt angepasst und die Asphaltdecken saniert. Kosten: 3,1 Millionen Euro. Für die Maßnahmen werden fünf Bäume gefällt, zum Ausgleich sollen acht neue gepflanzt werden.