Hamburg. Es geht um Menschenhandel und immense Summen Arbeitslosengeld. Am Ende deckte die Ex-Freundin den Betrug auf und kam selbst in Gefahr.

Nur wenige Hundert Euro überließ der Mann den Prostituierten S. und D. Den Rest der Einnahmen behielt er für sich – und kassierte noch 19.000 Euro Arbeitslosengeld dazu. Nun steht der Mann vor Gericht. Der Vorwurf: Menschenhandel und Zuhälterei.

In der Zeit von Juli bis September 2015 soll der Angeklagte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hamburg zwei Frauen dazu gezwungen haben, sich für ihn zu prostituieren. Er schickte eine der Frauen auf den Straßenstrich in der Süderstraße und stellte der anderen eine Privatwohnung bereit. Die Erlöse soll er selbst vereinnahmt und den Frauen lediglich 70 bis 150 Euro wöchentlich für deren Lebensunterhalt überlassen haben.

Angeklagter bedroht Ex-Freundin mit Revolver

Verschwiegen hat der Angeklagte die Einnahmen, als er im September und Dezember 2015 und im Mai dieses Jahres beim Jobcenter Alstertal/Rahstedt jeweils Hartz IV beantragte. Insgesamt 19.000 Euro soll der Mann so erschwindelt haben.

Dann kam ihm die Ex-Lebensgefährtin auf die Schliche und brachte sich selbst in große Gefahr. Sollte sie ihn verraten, werde er sie umbringen, drohte der Angeklagte demnach und hielt seiner Ex einen geladenen Revolver an die Schläfe.

Am kommenden Donnerstag beginnt der erste Prozesstag.